Kurzinhalt & Trailer:
Der junge Cop Rama und seine Familie geraten ins Visier des organisierten Verbrechens. Um seine Frau und seinen kleinen Sohn zu schützen, muss sich Rama auf eine erbarmungslose Undercover-Mission in Jakartas Unterwelt einlassen. Bis in die höchsten Machtebenen ist die Stadt durchzogen von einem Netz aus Bestechlichkeit und Verbrechen. Mit neuer Identität als knallharter Kämpfer Yuda arbeitet er sich im Gefängnis innerhalb der Hierarchie der Gesetzlosen nach oben. Schließlich gelingt es ihm, die Gunst von Uco zu gewinnen: Der skrupellose Sohn eines mächtigen Gangster-Bosses ist sein Schlüssel in die engsten Kreise der indonesischen Mafia. Vollkommen auf sich allein gestellt, sagt er dem gesamten verrotteten System den Kampf an. Für Rama beginnt eine Odyssee der Gewalt durch einen Sumpf aus Korruption und Kriminalität. Seine Gegner kennen keine Gnade und am Ende kann es nur eines geben: Leben oder Tod…
Originaltitel: The Raid 2 – Berandal
Jahr: 2014
Genre: Action, Martial Arts
Kinostart: 24.07.2014
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 18 Jahren – FSK
Produktionsland: Indonesien, USA
Regie: Gareth Evans
Drehbuch: Gareth Evans
Produzenten: Rangga Maya Barack-Evans, Todd Brown, Irwan D. Mussry, Nick Spicer, Nate Bolotin, Ario Sagantoro, Aram Tertzakian
Darsteller: Iko Uwais, Arifin Putra, Tio Pakusodewo, Oka Antara, Alex Abbad, Cecep Arif Rahman, Julie Estelle, Very Tri Yulisman, Ryûhei Matsuda, Ken’ichi Endô, Kazuki Kitamura, Yayan Ruhian, Cok Simbara, Roy Marten, Epy Kusnandar, Zack Lee, Deddy Sutomo, Marsha Timothy, Donny Alamsyah, Mike Lucock, Henky Solaiman
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Kino, deutsche Blu-ray
Bereits der erste Teil war ein Actionkracher, der Seinesgleichen suchte. In Sachen Martial Arts/Kampfchoreographien steht dieser Titel selbst den thailändischen Meisterwerken Ong-Bak und Revenge of the Warrior in nichts nach. Er sammelte sogar noch Zusatzpunkte für die perfekt inszenierte Härte der Kämpfe und seine überzeugende Schmuddelästhetik. Damit ist gemeint, dass die meisten Genrefilme viel zu clean wirken, vor allem was Verletzungen, aber auch eine schön dynamische und dennoch irgendwie „dreckige“ Kameraführung angeht. In The Raid klebte man als Zuseher, auf beengtem Raum, fast schon am Protagonisten Rama (Iko Uwais), was zusätzliche Beklemmung erzeugte und einen gedanklich und mitfühlend an das Geschehen fesselte…
Bis auf eine etwas zu blutig geratene Massen-Keilerei auf einem matschigen Gefängnishof, ist die erste Hälfte von The Raid 2 ungewohnt Story-lastig. Man wird offensichtlich an japanische Yakuza-Filme erinnert, was etwas verwundert, weil der erste Teil scheinbar überhaupt keinen Wert auf eine fundierte Geschichte gelegt hat (was letztendlich auch gut ist)… Hier erleben wir also Iko Uwais aka Rama erstmals als „Schauspieler“ und nicht nur als „Kämpfer“. Seine Rolle ist zwar alles andere als emotional, der gebürtige Indonese erledigte seinen Job aber äußerst zufriedenstellend. Eine innere Zerrissenheit und teilweise Panikattacken spielt er glaubwürdig. Sehr gut hat mir auch die Rolle des Prakoso (Yayan Ruhian) gefallen, der im ersten Teil den besten Fighter des Kartells dargestellt hat. Er wurde in diesem Sequel als emotionslose Killermaschine erstaunlich positiv gezeichnet und ich habe mich sehr über diesen kleinen dramatischen Handlungsstrang gefreut!
Alle weiteren Darsteller spielen ungefähr so, wie wir es z.B. aus Takashi Miikes und Takeshi Kitanos Yakuza-Filmen gewohnt sind: Einfach nur möglichst cool.
Ab der zweiten Hälfte bietet The Raid 2 fast nonstop Action, und zwar in einer Qualität, die man bisher nur selten zu Gesicht bekam. Besonders die perfekt inszenierten, teilweise äußerst blutigen Schläge gehen durch Mark und Bein des Zuschauers. Es werden Knochen gebrochen, Kiefer rausgerissen, Schädel zerschmettert, Gangster aufgeschlitzt und Verräter brutal hingerichtet. Dabei handelt es sich zwar um Effekte die meistens nur wenige Sekunden oder gar Millisekunden lang zu sehen sind, äußerst brutal und roh wirken sie im Gesamtbild aber dennoch. Das erwähne ich nur, weil der gesteigerte Grad sehr visueller Gewalt (abgesehen von den sowieso schon brachialen Kämpfen und Shootouts) im direkten Vergleich zum ersten Teil deutlich auffällt.
In technischer Hinsicht gibt es an The Raid 2 rein gar nichts zu bemängeln. Es gibt tatsächlich einige Kamerafahrten, die sogar Leute vom Fach stutzig machen, weil man sich einfach nicht erklären kann wie sie technisch umgesetzt wurden (die Kamera fliegt z.B. einmal durch drei fahrende Autos bei Tempo 60, ohne erkennbaren Schnitt). Und dann sind da halt noch die perfekt inszenierten Kämpfe, die man in solcher Geschwindigkeit, Qualität, Härte und Quantität bisher in noch keinem Film gesehen haben dürfte… sie sind natürlich das Hauptaugenmerk der abschließenden Bewertung.
Technische Perfektion war das angestrebte Ziel der Macher, welches sie auch erreicht haben.
Fazit:
Die Yakuza-Story ist bei diesem asiatischen Film natürlich nichts besonderes, aber sie ist immerhin vorhanden, was im ersten Teil ja nur bedingt der Fall war. Im Grunde haben wir hier aber immer noch eine reine Martial Arts- und Action-Granate, die dem geneigten Zuschauer des Öfteren den Atem stocken lässt. The Raid 2 ist einfach ein Brett! Unbedingt anschauen, auch wenn man nur ein ganz klitzekleines Bissen auf das Genre steht! Martial Arts Filme dieser Qualität und Härte lassen sich an einer Hand abzählen…
6 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
Der harte Actionfilm wird von Koch Media in sehr guter Bildqualität präsentiert (Blu-ray). Die Vertonung ist etwas gewöhnungsbedürftig, weil hier Indonesen synchronisiert wurden, sie ist aber insgesamt auf einem sehr hohen Niveau. Die Extras (ein Audiokommentar) auf den Silberlingen (DVD & Blu-ray) sind nicht der Rede wert.
Verleih: Koch Media
Verleihstart: 18.11.2014
Verkaufstart: 27.11.2014
Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle
Discs enthalten: 1
Wendecover: Ja
Schuber: Ja (Pappe)
Ton:
• Deutsch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Indonesisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)Untertitel: Deutsch
Bildformat: 2,35 : 1
Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz
Laufzeit: ca. 144 Min. (ca. 150 Min. Blu-ray)
Uncut: Ja
Extras:
• Audiokommentar
• Trailer