Kurzinhalt & Trailer:
Die junge Gloria wurde vor einigen Jahren von einem satanischen Kult entführt, dessen Mitglieder sich in einem bizarren, blutigen Ritual das Leben nahmen. Gloria überlebte, ist seitdem jedoch traumatisiert. Der Schrecken beginnt erneut, als sie eines nachts von einem überlebenden Mitglied des Kultes wieder entführt und in eine Waldhütte gebracht wird. Gloria scheint nämlich seit Jahren ein dämonisches Wesen in sich tragen…
Originaltitel: The Heretics
Jahr: 2017
Genre: Bodyhorror, Horror
Kinostart: Nein
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 18 Jahren – FSK
Produktionsland: Kanada
Regie: Chad Archibald
Drehbuch: Chad Archibald, Jayme Laforest
Produzenten: Chad Archibald, Cody Calahan, Christopher Giroux, Nat Abraham, Ira Levy, Michael McGuigan, Peter Williamson
Darsteller: Nina Kiri, Ry Barrett, Jorja Cadence, Will King, Nina Richmond, Austin Duffy, Sid McMillan, Colin Price, Alex Loubert, Julie C. Sheppard, Caleigh Le Grand, Anna Jane Edmonds, Meagan Pringle
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: deutsche Blu-ray
Interessant finde ich die Idee, so viel wird schon aus dem Inhalt ersichtlich, dass der angeblich böse Entführer die Protagonistin lediglich schützen will, die fünf Jahre zuvor, während des sogenannten „Heuschreckenmonds“ (Locust Moon), von einem merkwürdigen Kult entführt wurde. Die Mitglieder banden die damals 17-jährige Gloria auf einem Altar fest, bespritzten sie mit deren Blut und schnitten sich dann im Kollektiv selbst die Kehlen durch. Am darauf folgenden Morgen erwachte Gloria entfesselt und floh… Doch seitdem plagen sie Albträume und durch eine Selbsthilfegruppe der Kirche lernte sie Joan kennen, mit der sie eine heilsame Beziehung einging. Doch an ihrem ersten Jahrestag wird Gloria von einem Unbekannten in einem Wohnmobil entführt, der behauptet dass ihr in der verhängnisvollen Nacht etwas eingepflanzt wurde, das nun erwachen wird, und er wolle allen beweisen dass sie Unrecht hätten. Er müsse Gloria nur bis zum Sonnenaufgang beschützen, doch sein „Opfer“ beginnt sich tatsächlich langsam zu verändern…
An einigen Stellen des Films musste ich ein wenig an meinem Verstand zweifeln, vor allem als Joan anfängt auf der Suche nach ihrer Freundin übertrieben brutal vorzugehen. Anscheinend ein schwaches Nervenkostüm, im Verlauf macht das alles aber durchaus Sinn und zum Glück dauert es nicht lange, bis fragwürdige Aktionen bestimmter Charaktere in The Heretics aufgeklärt werden. Nur bekommt man anfangs schnell den Eindruck es handle sich um ein schlechtes Drehbuch, was allerdings nicht der Fall ist.
Die Grundidee ist tatsächlich ziemlich gut, nur gibt es hier und dort ein paar erzählerische Lücken. Vor allem als der Dämon ‚Abaddon‘ immer mehr an Macht gewinnt, verschwimmen im Film die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion, was auf der einen Seite etwas verwirrend für den Zuschauer ist, andererseits aber auch ziemlich abgefahrene Momente herbeiführt (Stichwort: Schrotflinte).
Tatsächlich hat es Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Chad Archibald geschafft den Film recht teuer aussehen zu lassen, was laut Internet eine seiner großen Stärken zu sein scheint. In Anbetracht der ziemlich minimalistischen Settings ist das aber auch gar keine so große Kunst und wenn ich ehrlich sein soll, wurde hier ziemlich viel Potential verschenkt. Somit ist The Heretics meiner Meinung nach zwar relativ kurzweilig, aber noch sehr weit von einem knackigen Genre-Highlight entfernt. Solch ‚Bodyhorror‘ hat man in Low-Budget-Produktionen schon einige Male deutlich überzeugender gesehen (z.B. Splinter, Clown, Horns).
Auf amerikanischen Seiten wurden des Öfteren die „Low-Acting-Skills“ der Schauspieler bemängelt, aber auf Grund des wohl sehr knapp bemessenen Budgets von The Heretics halte ich dies für Kritik auf recht hohem Niveau. Was aber tatsächlich etwas störend ist, ist die schwache Synchronisation im Deutschen; vor allem weil die Stimmen einfach irgendwie unpassend wirken. Der Publisher Splendid Film ist diesbezüglich in letzter Zeit schon mehrfach auffällig gewesen bzw. legt scheinbar nicht mehr so viel Wert auf alles was aus dem Low-Budget-Horrorbereich kommt. Auf den hier unter die Lupe genommenen deutschen Veröffentlichung (der DVD-Umfang entspricht dem der Blu-ray) gibt es nicht einmal Untertitel!
Fazit:
Wie eingangs erwähnt, ist The Heretics netter Bodyhorror für zwischendurch. Die Geschichte weißt ein paar nette Plot-Twists auf, mehr blutige Effekte hätten dem Film aber tatsächlich ganz gut getan (gute und zahlreiche Effekte steigern bei solch einer Produktion schon irgendwie den Wiedersehwert). Darum gibt es auf diesen Seiten nur eine durchschnittliche 4 (in Schulnoten), was noch knapp über 50% wäre und was auch hier ‚bestanden‘ bedeutet. Kann man sich also durchaus mal anschauen… muss man aber nicht.
3 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
An der Bildqualität der hier geprüften Blu-ray gibt es produktionsbedingt nichts auszusetzen. Der Ton aber ist vor allem wegen der eher schlechten Synchronisation nicht so gut. Neben fehlenden Extras auf den deutschen Veröffentlichungen durch Splendid Film gibt es nicht einmal Untertitel!
Verleih: Splendid Film
Verleihstart: 25.05.2018
Verkaufstart: 25.05.2018
Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle
Discs enthalten: 1
Wendecover: Ja
Schuber: Nein
Ton:
• Deutsch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)Untertitel: –
Bildformat: 2,35 : 1
Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz
Laufzeit: ca. 84 Min. (ca. 88 Min. Blu-ray)
Uncut: Ja
Extras:
• Trailer