Kurzinhalt:
Inspiriert von der wahren Geschichte des berüchtigten Serienkillers Robert Pickton. In einer Kleinstadt verschwinden immer wieder junge Frauen, häufig sind es Prostituierte. Officer Paul ermittelt gemeinsam mit der ambitionierten Sozialarbeiterin Lisa. Sie finden Spuren, die zu einer abgelegenen Schweinefarm führen. Grausame Entdeckungen weisen auf den örtlichen Schlachter hin.
Originaltitel: Pig Farmer
Jahr: 2023Genre: Horror, Thriller, Serienkiller
Kinostart: –
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 18 Jahren – FSK
Produktionsland: USA
Regie: Andy Armstrong
Drehbuch: Andy Armstrong, Danielle Burgio
Musik: Julien Knafo
Produzenten: Andy Armstrong, Jason Armstrong, Danielle Burgio, Cameron Goodrich, Rob Goodrich, Stephen Morgenstern, Marisa Beck, Matthew Beck, Barry Brooker, Marc Cote, Robert Cuff, Daniel Cummings, Mark Donadio, Ross Foster, David Gendron, Travis Ginsberg, Ramsey Goodrich, Bradley Herman, Michael J. Hoover, Miriam Marcus, Joey Mhz, Noam Pyade, Marc Rousseau, Joel Shames, Stan Wertlieb, Josh White, Viviana Zarragoitia
Darsteller: Wes Chatham, Ronnie Gene Blevins, Kate Moennig, Danielle Burgio, Graham Greene, Theo Rossi, Tyrese Gibson, Jo Armstrong, Sydney Carvill, RaSandra Daniels, Christina Gonzalez, Ellen Woomer, Pasha McKenley, Jennifer Bowman, Cassandra Julieta Reveles, Rocko Reyes, Eileen Weisinger, Jennifer Caputo, Holly Kaplan, Gregory Nye, Mason Molina, Rebecca Knox, Anthony Gonzales
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Presse-Stream (deutsch, vimeo, 720p)
Mit freundlicher Unterstützung von Tiberius Film
Hier haben wir mal wieder einen direct to disc Genrebeitrag, bei dem die Liste der am Projekt beteiligten Produzenten einmal mehr länger ist, als die der Darsteller. Und mal wieder bewahrheitet sich der Spruch: „Mehr Köche verderben den Brei“, denn mehr als fader Einheitsbrei – in Zeiten der Filmveröffentlichungen im Fast-Food-Stil – ist hier auch nicht zu erwarten. Wobei Fast Food natürlich auch lecker schmecken und durchaus befriedigen kann, kaut man hier fast Hundert Minuten lang auf einer zähen Masse herum, die immer mehr im Mund zu werden scheint und einfach zu trocken zum Schlucken ist. Das liegt nicht zuletzt an den wirklich laaaaaaaaaaangsamen Dialogen, voller absolut sinn- und nutzloser Inhalte und Melodramatik, und dem sehr trägem Schnitt viel zu statischer Kameraeinstellungen.
Das Setting und Szenenbild wirkt so, als hätte man für den Dreh pro Location jeweils nur einen Tag zur Verfügung gehabt, an dem man alle Schauspieler*innen abwechselnd in einen abgesperrten Bereich vor eine Wand gestellt habe, um in einem lediglich grob vorgegebenen Rahmen ihre Texte improvisieren zu lassen… und wo wir gerade bei den Darstellern sind, ist Squealer tatsächlich gar nicht mal schlecht besetzt: Wes Chatham kennt man vor allem aus der extrem guten Scifi-Serie The Expanse und Die Tribute von Panem: Mockingjay (Teil 1 & 2); Graham Greene u.a. aus Der mit dem Wolf tanzt und The Green Mile (aktuell stand er [meist als amerikanischer Ureinwohner] für 180 Produktionen vor der Kamera); Theo Rossi spielte eine wichtige, sehr beständige Rolle in Sons of Anarchy und Tyrese Gibson ist vor allem für seine Rolle als Roman in der Fast & Furious-Reihe bekannt.
Das Unangenehme dabei: Mit mit dem Bild von Tyrese Gibson wird sehr aufdringlich auf dem Cover geworben, wobei seine Rolle im ganzen Film wohl die entbehrlichste überhaupt ist. Seine Figur trägt absolut nichts zur Story bei und sein Schauspiel wirkt extrem lustlos; so als hätte er für ein paar rohe, grobe Bratwürste als Gage – die er tatsächlich auch sehr gerne im Film, auf recht unangenehme Art und Weise (zwischen zwei Toast-Scheiben) isst – einem alten Bekannten aus der Filmbranche einen kleinen Gefallen geschuldet, aber in Wirklichkeit absolut keinen Bock drauf gehabt… Selbiges gilt auch für die meisten Nebenrollen-Darstellenden, oder es handelt sich womöglich bei den „Prostituierte XY“ Darstellerinnen um solche, die sich mit Hilfe dieses Projektes ihren großen Durchbruch erhofften, die womöglich aber hauptsächlich auch nur wegen des Caterings am Set waren…
Die Morde und die Thematik sind natürlich relativ hart, weshalb eine Freigabe ab 18 Jahren durchaus angemessen erscheint. Die Tötungsszenen sind so zwar so gut wie alle handgemacht (ein wenig digitales Blut ist manchmal sehr deutlich zu erkennen), aber auch nicht sonderlich spektakulär und gar nicht mal so zahlreich, wie es heutzutage eine derartige FSK-Freigabe vermuten lassen würde. Der Killer setzt die Mädchen zwar unter Drogen, aber anstatt sie in bester Hostel-Manier noch ein wenig zu quälen, reicht ihm meistens ein Stich mit einem „guten“ (darauf legt er Wert) Abhäutemesser und das war es auch schon. Seine Opfer hätte er also auch einfach aus einer dunklen Ecke heraus auf ihrem Heimweg überraschen können… Hauptsache es gibt möglichst viel nackte Haut zu sehen!
Die Schlachtungen passieren ausschließlich im Off und die Verarbeitung der Opfer zu Wurst besteht aus schnöden Fleischwolf-Szenen, bei denen vielleicht mal ein Piercing mitsamt Gummi-Nippel aus der Maschine ins frische Hack fällt.
Fazit:
Regisseur Andy Armstrong hätte bei seinem Job als Stuntman bleiben sollen, wobei das natürlich im fortgeschrittenem Alter nicht mehr so gut möglich ist. Seine altbackenen Sehgewohnheiten bemerkt man allerdings auch an der Art und Weise wie lahm Squealer gefilmt und geschnitten wurde. Zudem wurden die Charaktere absolut klischeehaft und oberflächlich gezeichnet, wobei deutlich bemerkbar ist, dass zu krampfhaft versucht wurde ihnen Tiefe zu verleihen. Das liegt hauptsächlich an den super hölzernen, schlecht synchronisierten Dialogen, deren Inhalt für die Story meist viel zu irrelevant ist und die nicht selten in unnötige Expositionen ausarten und dabei viel zu träge inszeniert und präsentiert werden.
Es benötigt viel, als Kritiker erlente Selbstüberwindung Squealer durchzuhalten, weil wirklich alles zu sehr in die Länge gezogen und belanglos erscheint. Das Gefühl der Langeweile wird zusätzlich unterstützt durch ständiges Gitarren-Gedudel im Hintergrund, das ziemlich nervig wird, wenn man irgendwann anfängt darauf zu achten…
2 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray / VoD
Verleih: Tiberius Film
VoD Verkauf (EST): 04.04.2024
VoD Verleih (TVoD): 11.04.2024
DVD & Blu-ray Verkauf: 02.05.2024
Verpackung DVD: Softbox
Verpackung Blu-ray: HD Keep Case (blau)
Ton DVD:
• Deutsch: DD 5.1, DTS 5.1
• Englisch: DD 5.1Ton Blu-ray:
• Deutsch: DTS-HD Master Audio 5.1
• Englisch: DTS-HD Master Audio 5.1Untertitel DVD: Deutsch
Untertitel Blu-ray: Deutsch
Bildformat: 1,78 : 1
Blu-ray & VoD Auflösung: 1080p / 24Hz
Laufzeit 25Hz: ca. 95 Min. (DVD)
Laufzeit 24Hz: ca. 99 Min. (Blu-ray, VoD)
Uncut: Ja
Extras:
• Trailer