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Review: Red Machine

Red Machine - Blu-ray DVD Cover FSK 16

Kurzinhalt & Trailer:

In den undurchdringlichen Wäldern Alaskas befindet sich Rowan auf der verzweifelten Suche nach einem vermissten Freund. Begleitet wird er von seinem Bruder Beckett, der als Sheriff grausame Mordfälle aufklären muss: Alles deutet auf einen riesigen Bären hin, der Geschmack an menschlichem Fleisch gefunden hat! Doch zuerst muss Beckett seine Frau Michelle finden, die sich auch irgendwo in diesen Wäldern befindet. Eine Spur führt die ungleichen Brüder ins berüchtigte ‚Grizzly Maze‘, ein abgeschiedenes Stück Wildnis. Was sie nicht ahnen: Der Killerbär hat schon längst ihre Fährte aufgenommen – die Jäger werden zu Gejagten…

Originaltitel: Into the Grizzly Maze

Jahr: 2015

Genre: Tierhorror, Survival

Kinostart:

3D: Nein

Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK

Produktionsland: USA, Kanada

Regie: David Hackl

Drehbuch: Guy Moshe, J.R. Reher

Produzenten: Tai Duncan, Hadeel Reda, Paul Schiff, Andrew Golov, Dominic Ianno, David Kornblumeone, Stuart Pollok, Hans G. Syz

Darsteller: James Marsden, Thomas Jane, Piper Perabo, Scott Glenn, Michaela McManus, Billy Bob Thornton, Adam Beach, Kelly Curran, Reese Alexander, Luisa D’Oliveira, Sean Owen Roberts, Bill Croft, Bart the Bear

Kritik:

Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: deutsche Blu-ray

Ich habe zwar das Original Grizzly aus dem Jahr 1976 (noch) nicht gesehen, Tierhorror geht aber immer. Und wenn es ein Tierhorrorfilm schafft geremaked zu werden, dann muss er ja grundsätzlich schon mal einiges hergeben und die Neuauflage noch eine Schippe drauf legen. Dementsprechend hoch waren dann meine Erwartungen, die bereits in den ersten schlecht geschnittenen Minuten (eine Traumsequenz) leider einer unangenehmen Ernüchterung wichen.
Eine Story gibt es zwar, sie ist aber schlichtweg egal. Letztendlich geht nur darum dass ein paar Leute in Alaska in einem dichten Wald umher spazieren und dabei von einem monströsen Bären verfolgt werden. Die Rollen wurden mit prominenten Darstellern wie z.B. James Marsden (X-Men, Westworld, Straw Dogs), Thomas Jane (Der Nebel, Deep Blue Sea, The Punisher), Billy Bob Thornton (Fargo (Serie), Armageddon, Monster’s Ball), Scott Glenn (Das Schweigen der Lämmer), Adam Beach (Windtalkers) und Piper Perabo (Carriers, Looper) besetzt und auf dem Regiestuhl nahm der für SAW V verantwortliche David Hackl platz (meiner Meinung nach der schlechteste Teil der Reihe).

Red Machine - Szenenbild

Nach einer kurzen Vorstellungsphase der einzelnen Charaktere finden sich irgendwann alle im Wald wieder und machen entweder Jagd auf den überdurchschnittlich großen Grizzlybären, oder werden von ihm gejagt. Diese oftmals recht schlecht geschnittene Hatz ist aus eben genannten Gründen leider voll von teilweise nervigen Anschlussfehlern. Als Beispiel würde ich gerne eine Szene beschreiben, in der die Protagonisten auf einem schmalen, im Nichts endenden Felsstreifen balancieren (warum auch immer) und die hinterste Person vom sich hinter ihr brüllend aufbäumenden Bären erschrocken wird, der einfach so aufgetaucht ist. Sie fällt in den Abgrund und rammt sich dabei einen Ast ins Bein. Alle Mitglieder der Gruppe klettern schnell hinterher und versuchen die arme Frau aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Doch wo ist der Bär!? – Der Fokus liegt plötzlich auf dem blutüberströmten Bein, die Protagonisten befinden sich in einer Sackgasse und der Bär ist einfach so verschwunden, weil er gerade nicht mehr so gut in den Verlauf der Story passt; weil das Mädel noch etwas weiter leben soll, um die Gruppe zu verlangsamen und die Story auf diese Art und Weise noch künstlich aufzublähen? – Schon komisch… und solch komische Dinge passieren in Red Machine leider ziemlich oft…

Red Machine - Szenenbild

So schlimm die Anschlussfehler auch sind, wurde ich aber dennoch halbwegs gut unterhalten, denn durch die ganzen Creature Features z.B. aus dem Hause Asylum ist man, was Tierhorror angeht, ja gewissermaßen abgestumpft. Und vor allem produktionstechnisch (auf die Optik bezogen) hebt sich dieses Remake ein gutes Stück aus dem Gros der Genre-typischen „Liebhaberfilme“ heraus. Zudem ist auch der deutsche Publisher Splendid Film dafür bekannt auf gewisse Qualitätskriterien zu achten, weshalb Red Machine natürlich keine völlige Gurke ist. Aber warum um Himmels Willen hat man den Film von Grizzly (Arbeitstitel) bzw. Into the Grizzly Maze (Originaltitel) für den deutschsprachigen Raum in „Red Machine“ umbenannt!? – Wirklich jeder Tierhorrorfreund hat doch insgeheim auf einen gut produzierten, zeitgemäßen Killer-Bären gewartet und Red Machine klingt irgendwie nach einem Dolph Lundgren, der den Kreml zur Zeit des Kalten Krieges aufmischt. Selbst auf dem waffenstarrenden deutschen Cover ist der Grizzlybär nur schwer zu erahnen, weshalb ich im Handel wahrscheinlich sehr oft an diesem Film vorbeigelaufen bin, obwohl er seit der ersten Sichtung des Trailers auf meiner persönlichen Must See Liste steht. Aber Google ist natürlich auch mein Freund und der deutsche Titel bezieht sich auf einem amerikanischen Tierfilmer, der einen sehr großen Grizzlybären ‚The Big Red Machine‘ genannt hat, von welchem er womöglich auch getötet wurde. Aber ganz genau weiß man dies nicht…

Red Machine - Szenenbild

Zugute halten muss man dieser eher schmalen Produktion (Budget: 10 Millionen Dollar), dass größtenteils mit einem echten Bären (Bart the Bear) gedreht wurde, der nur im tatsächlich recht spannenden Finale offensichtlich computeranimiert wurde. Vermutlich resultieren aus den realen Bären-Aufnahmen viele der, sagen wir mal „altbacken wirkenden Schnitte“, denn einen echten Grizzlybären auf berühmte Schauspieler loszulassen birgt ja auch ein gewisses „versicherungstechnisches Risiko“. Natürlich ist es auch sehr schwer die hoch budgetierte Bären-Angriffsszene aus The Revenant zu toppen! Diese im Hinterkopf zu haben macht Red Machine vor allem in den intensiveren Momenten leider leicht unfreiwillig komisch.

Fazit:

Anspruchsvollen Filmfreunden rate ich eher von Red Machine ab, denn die zahlreichen Logik- und/oder Anschlussfehler können sehr anstrengend sein. Für Tierhorror-Fetischisten führt kaum ein Weg an diesem Werk vorbei, sie sollten aber ohne all zu große Erwartungen an dieses Grizzly-Remake herangehen. Manchmal tut es ja auch ganz gut sich einfach mal berieseln zu lassen… In diesem Film ist halt alles so wie es ist, vermutlich weil es produktionstechnisch nicht anders ging. Das actionreiche Finale macht aber einige der Negativ-Kritikpunkte wieder wett. Die noch positive Punktevergabe (ca. eine 3- in Schulnoten) auf dieser Seite resultiert aus einem einzigen dicken Pluspunkt des Films: Es ist ein Tierhorrorfilm mit einem Grizzlybären, der dazu noch ziemlich schön gefilmt wurde und recht blutig ist.

3,5 von 6 Punkten

 

DVD / BLU-RAY

Die hier geprüfte Blu-ray verfügt über ein schön klares Bild mit angenehmen Kontrasten bzw. Schwarzwerten. Auch der Ton kommt glasklar aus den Boxen der Heimkinoanlage. Es befinden sich leider keine Extras auf den deutschen Veröffentlichungen. Ein Making of über die Arbeit mit dem Bären wäre schon recht interessant gewesen.

Verleih: Splendid Film Entertainment

Verleihstart: 27.02.2015

Verkaufstart: 27.02.2015

Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle

Discs enthalten: 1

Wendecover: Ja

Schuber: Nein

Ton:
• Deutsch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)

Untertitel: Deutsch, Niederländisch

Bildformat: 1,77 : 1

Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz

Laufzeit: ca. 90 Min. (ca. 94 Min. Blu-ray)

Uncut: Ja

Extras:
• Trailer

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