Kurzinhalt & Trailer:
Der kürzlich geschiedene Edgar kehrt in sein Elternhaus zurück, um sein Leben neu zu gestalten. Als Edgar eine bösartig aussehende Marionette im Zimmer seines verstorbenen Bruders findet, beschließt er, die Puppe gegen schnelles Geld auf einer Convention zu verkaufen, die den 30. Jahrestag der berüchtigten Toulon-Morde feiert. Die Hölle bricht los, als eine seltsame Kraft auf der Veranstaltung Besitz von den Marionetten ergreift und sie auf einen blutgetränkten Tötungstrip schickt…
Originaltitel: Puppet Master – The Littlest Reich
Jahr: 2018
Genre: Splatter, Horrorkomödie, Gore
Kinostart: –
3D: Nein
Altersfreigabe: keine schwere Jugendgefährdung – Spio/JK
Produktionsland: England, USA
Regie: Sonny Laguna, Tommy Wiklund
Drehbuch: S. Craig Zahler, Charles Band, Kenneth J. Hall
Musik: Richard Band, Fabio Frizzi
Produzenten: Dallas Sonnier, Charles Band, Johnathan Brownlee, Will Evans, Wayne Marc Godfrey, Robert Jones, Rick Prince, Red Sanders
Darsteller: Thomas Lennon, Jenny Pellicer, Nelson Franklin, Charlyne Yi, Michael Paré, Barbara Crampton, Udo Kier, Alex Beh, Matthias Hues, Skeeta Jenkins, Anne Beyer, Victoria Hande, Betsy Holt, James Healy Jr., Laurie Guzda, John Walpole, Grace Montie, David Burkhart, Cameron Rostami, Amber Shana Williams, John D. Pszyk, Stephen Brodie, Mary Katherine O’Donnell, Tina Parker, Ryan Rae, Serafin Falcon, Kennedy Summers
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Blu-ray (deutsch)
Mit freundlicher Unterstützung von Pierrot Le Fou
Ich weiß gar nicht wann und ob ich mal einen der zahlreichen Puppet Master-Filme gesehen habe, obwohl dieses Franchise mich tatsächlich mein ganzes Leben lang begleitet hat. Mit Puppet Master: Das Tödlichste Reich („tödlich“ ist übrigens eine ziemlich merkwürdige Übersetzung von „littlest“) präsentiert sich der mittlerweile 13. Teil in gewohnt trashigem Gewand, mit einer wirklich großen Portion handgemachter und äußerst brutaler Splatter- und Gore-Effekte, die dermaßen übertrieben sind, dass sie schon wieder einen schön makaberen Unterhaltungswert bieten.
Die Story ist schnell erklärt: In ihrem „kleinsten Reich“, einem, im Rahmen einer Convention gut besuchtem Hotel, mischen die dämonischen Nazi-Puppen des schon lange verstorbenen Puppenmachers Andre Toulon (Udo Kier – Nur in den ersten 8 Minuten des Films präsent) ordentlich die Besucher in ihren Hotelzimmern auf. Dabei rammt z.B. eine Puppe durch das Geschlechtsteil einer afroamerikanischen, schwangeren Frau, um dann mit dem ungeborenen Baby im Arm durch die Bauchhöhle zu brechen und mit diesem verträumt in einer dunklen Ecke des Zimmers zu verschwinden. Ein anderes Beispiel: einem Zigeuner wird beim Urinieren der Kopf abgeschlagen, der natürlich in die Kloschüssel fällt, während der Körper – immer noch stehend – in das Gesicht des abgeschlagenen Kopfes pinkelt… huiuiui!
Derartige Effekte wurden wirklich erstaunlich gut, aber immer noch auf relativem Fun-Splatter-Niveau inszeniert. Und warum erwähnte ich, dass es sich bei den Opfern z.B. um eine afroamerikanische Frau oder einen Roma handelt? – Nun, es sind halt – wie schon erwähnt – Nazi-Puppen! D.h. dass wenn man als Charakter in diesem Film einen „arischen Hintergrund“ hat, dann greifen die Puppen lediglich an wenn man panisch flieht, oder versucht den Puppen Schaden zuzufügen.
Insgesamt wirkt Puppet Master XIII in technischer Hinsicht eher uninspiriert (was natürlich nicht unbedingt gleichbedeutend mit „schlecht“ ist). Damit will ich sagen, dass man bei dieser Direct to Disc-Produktion keine filmischen Innovationen erwarten kann. Es scheint ganz so, als seien der Regisseur und der Director of Photography (erster Kameramann) ganz einfach nach Lehrbuch irgendeiner Filmakademie vorgegangen: Die Bildgestaltung hält sich brav an das Teilungsverhältnis des Bildformats und die Schnitte sind nur während expliziter Szenen etwas hektischer, was aber ganz normal ist. Verspielte Kameraeinstellungen oder -fahrten sucht man vergebens.
Story und Schauspiel…? – Nun ja, beides wird/wurde eher vernachlässigt. Eine epische „Heldenreise“ nach Homer ist hier nicht zu erwarten. Im Gegenteil, der Protagonist ist eigentlich nur ein armes Würstchen, mit zugegeben recht scharfer Freundin (Jenny Pellicer), und bleibt dies auch bis zum Schluss. Allerdings versucht der noch, bzw. wieder bei seinen Eltern lebende Comiczeichner Edgar (Thomas Lennon – Santa Clarita Diet) sich zum Finale hin dem ‚Puppet Master‘ zu stellen, was wiederum zu Geschehnissen führt, die ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Was genau soll da eigentlich passiert sein (Metallstange, Pistole – große Fragezeichen) und vor allem, woher wusste Edgar…? – Egal, seht am besten selbst… das Ende ist auf jeden Fall wirklich scheiße, so viel kann ich vorwegnehmen…
Fazit:
Tatsächlich – und wie insgeheim erwartet – ist Puppet Master: Das Tödlichste Reich ziemlich großer Mist, der lediglich durch krasse Splatter-Effekte noch halbwegs unterhaltsam ist. Mehr erwartet man bei einem derartigen Film aber auch nicht. Einige der Tötungen durch die dämonischen Nazi-Puppen sind echt kreativ und ein paar Titten bekommt man auch zu sehen, aber objektiv gesehen kann ich hier beim besten Willen keine höhere Wertung als absolutes Mittelmaß geben. Achtet unbedingt darauf – wennschon, dennschon – die Spio/JK geprüfte Fassung zu sichten. Falls es eine durch die FSK ab 18 Jahren freigegebene Fassung geben sollte, dann wurde diese vermutlich „hart entschärft“…
3 von 6 Punkten
Blu-ray / Mediabook
Die Bildqualität der hier geprüften Blu-ray ist gut. Den Ton könnte man als Standard bezeichnen. Viel Surround gibt es nicht. An Extras befinden sich ein paar Interviews auf der normalen Spio/JK-geprüften Fassung. Das Mediabook verfügt zusätzlich über eine DVD-Fassung, ein Booklet und einem Drehtagebuch als zusätzliches Extra.
Verleih: Pierrot Le Fou
Verleihstart: 30.08.2019 / 12.07.2019 (Mediabook)
Verkaufstart: 30.08.2019 / 12.07.2019 (Mediabook)
Verpackung: Blu-ray Hülle / Mediabook
Discs enthalten: 1 (2 im Mediabook)
Wendecover: Ja
Schuber: Nein
Ton:
• Deutsch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)Untertitel: Deutsch
Bildformat: 2,35 : 1
Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz
4K UltraHD Auflösung: –
Laufzeit: ca. 90 Min. (Blu-ray)
Uncut: Ja (Spio/JK-Fassung)
Extras:
• Drehtagebuch (nur im Mediabook)
• Booklet (nur im Mediabook)
• Interviews
• Trailer