Kurzinhalt & Trailer:
Am idyllischen Eden Lake wollen Jenny und Steve ausspannen, doch statt eines romantischen Wochenendes durchlebt das Paar einen Albtraum. Die Provokationen einiger Jugendlicher eskalieren zur brutalen Gewalt, als der Rottweiler des Anführers getötet wird. Von jetzt an machen die Kids in den Wäldern unerbittlich Jagd auf die Erwachsenen und lassen auch die letzten Grenzen zwischen Leben und Tod hinter sich.
Originaltitel: Eden Lake
Jahr: 2008
Genre: Terrorfilm, Backwoodhorror, Survival
Kinostart: –
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 18 Jahren – Spio/JK
Produktionsland: England
Regie: James Watkins
Drehbuch: James Watkins
Produzenten: Christian Colson, Richard Holmes
Darsteller: Kelly Reilly, Michael Fassbender, Tara Ellis, Jack O’Connell, Finn Atkins, Jumayn Hunter, Thomas Turgoose, James Burrows, Thomas Gill, Lorraine Bruce, Shaun Dooley, James Gandhi, Bronson Webb, Lorraine Stanley, Rachel Gleeves, Mark Devenport, Alex Palmer
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: deutsche DVD (Spio/JK)
Irgendwie ist es fast schon ein wenig ironisch, dass grade dieser Film „keine schwere Jugendgefährdung“ (in der ungeschnittenen und leider indizierten Fassung) von der Spio/JK attestiert bekommen hat. Wer ihn zur Gänze kennt, wird wahrscheinlich leicht darauf kommen was ich meine…
Eden Lake ist ein wirklich gut abgestimmter Genrefilm mit realistischer, aktueller und keineswegs ausgelutschter Thematik, weshalb neben der visuellen Gewaltdarstellung vor allem ein sehr brutaler und verrohender Unterton mitschwingt. So geht es im Grunde um respektlose Jugendliche und ein Urlauberpärchen fernab der Zivilisation, die durch ausgewachsene Respektlosigkeit der halbstarken Jungspunte und daraus resultierender dramatischer Vorfälle aneinander geraten. Als Steve (Michael Fassbender) aus Versehen während einem Handgemenge im nächtlichen Wald den Rottweiler eines der Jungen umbringt, sieht dieser rot und zwingt seine Kumpel das Pärchen schonungslos durch den Wald zu jagen, um die beiden schlussendlich fertig zu machen. Und schon sind wir bei der Kontroverse dieser scheinbar stumpfen Wald- und Wiesen Hatz angekommen: Die Jugendlichen haben eindeutig angefangen und sind natürlich selbst Schuld, dass aus anfänglich derbem Spaß bitterer Ernst wird. Dies ist ihnen in der Situation jedoch egal, denn sie haben klare Vorteile in ihren Heimatwäldern und niemand wird diese Urlauber vermissen; schließlich kümmert sich ihre Dorfgemeinde seit eh und je selbst um ihre Probleme. Jenny (Kelly Reilly) und Steve haben natürlich Probleme damit, sich mit aller Gewalt gegen die äußerst respektlosen „Kinder“ (!) zu wehren. Doch wenn sie es nicht tun, dann geht es ihnen nicht nur sprichwörtlich an den Kragen! Somit sind Gewissenskonflikte der Protagonisten vorprogrammiert…
Technisch ist dieses Debüt von Regisseur und Drehbuchautor James Watkins aller erste Sahne. Die Kameraeinstellungen, der Schnitt und und vor allem die schauspielerischen Qualitäten sind absolut stimmig. Vor allem die Tatsache, dass verhältnismäßig wenig Gewalt direkt gezeigt wird, macht Eden Lake zu einem psychologischen Schwergewicht, denn die meisten Grausamkeiten spielen sich im Kopf des Zuschauers ab. Und das sind wirklich keine schönen Bilder, das könnt ihr mir glauben! Zumal die Geschichte, wie eingangs erwähnt, gar nicht mal so weit hergeholt, bzw. abwegig ist. Es fällt einem so als Zuschauer sehr leicht, sich in die brenzlige Situation, in der sich Jenny und Steve befinden, hineinzuversetzen. Inkl. permanent mulmigem Bauchgefühl.
Die Schauspieler überzeugen auf ganzer Linie. Viele der Jungdarsteller kennt man aus anderen erfolgreichen englischen Filmen und Serien (z.B. This is England, Streets of London). Allen voran brillieren natürlich Michael Fassbender (Hunger, 300, Prometheus) und Kelly Reilly (Sherlock Holmes) in ihren Hauptrollen.
Fazit:
Eden Lake ist einer der besten und härtesten Genrefilme der letzten Jahre und unumstritten das absolute Horror-Highlight des Jahres 2008. Der Fokus liegt nicht auf Gewaltdarstellung, sondern auf der beklemmenden Atmosphäre und der extrem glaubwürdigen Darstellung einer sehr gefährlichen, ausweglosen Situation. Das Ende ist dann leider etwas überspitzt, aber damit kann man leben…
6 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
Die Extras der DVD von Universum Film sind voll befriedigend. Punkten tut der Silberling vor allem in Sachen Bild- & Tonqualität: Ein solch scharfes Bild ist eher selten auf diesem Medium zu sehen. Die FSK 18 Fassung wurde leider um ein paar explizitere Szenen erleichtert. Unter dem Ladentisch dürfte man die deutsche Spio/JK-geprüfte Fassung aber problemlos im Handel bekommen.
Verleih: Universum Film
Verleihstart: 11.03.2009
Verkaufstart: 14.04.2009
Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle
Discs enthalten: 1
Wendecover: Nein
Schuber: Nein
Ton:
• Deutsch: DD 5.1
• Englisch: DD 5.1
• Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1Untertitel: Deutsch
Bildformat: 2,35 : 1
Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz
Laufzeit: ca. 86 Min. uncut (ca. 88 Min. uncut Blu-ray)
Uncut: Ja (Spio/JK)
Extras:
• Interviews
• B-Roll
• Featurette
• BD-Live (Blu-ray)
• Trailer
* Die FSK geprüfte und ab 18 Jahren freigegebene Fassung ist stark gekürzt!