Kurzinhalt & Trailer:
Brent und Kendall leben mit ihren beiden Kindern Carly Ryan und Josh den „American Dream“. Das beschauliche Leben endet jedoch abrupt, als eine Massenhysterie ausbricht, die sämtliche Eltern in wutschäumende Bestien verwandelt, welche nur noch von einem einzigen Wunsch beseelt sind – ihren Nachkommen den Garaus zu machen! Gefangen in ihrem Haus, kämpfen Carly Ryan und Josh ums Überleben. Doch das Blatt wendet sich, als Brents Eltern unerwartet vor der Tür stehen und die Jäger zu Gejagten werden…
Originaltitel: Mom and Dad
Jahr: 2017
Genre: Horrorkomödie, Infected-Horror, Schwarze Komödie
Kinostart: –
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK
Produktionsland: USA
Regie: Brian Taylor
Drehbuch: Brian Taylor
Produzenten: Christopher Lemole, Tim Zajaros, Nate Bolotin, Cassian Elwes, David Gendron, Wayne Marc Godfrey, Rob Gough, Jere Hausfater, Ali Jazayeri, Robert Jones, Nick Spicer
Darsteller: Nicolas Cage, Selma Blair, Anne Winters, Zackary Arthur, Robert T. Cunningham, Olivia Crocicchia, Lance Henriksen, Marilyn Dodds Frank, Samantha Lemole, Joseph D. Reitman, Rachel Melvin, Bobby Richards, Sharon Gee, Edwin Lee Gibson, Brionne Davis, Mehmet Oz, Grant Morrison, Adin Steckler
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: deutsche DVD
Mit freundlicher Unterstützung von KSM
Welcher genervte Elternteil hat nicht schon mal davon geträumt, seinem undankbaren Nachwuchs einfach mal den Hals umzudrehen? – Aber Spaß beiseite, denn dies als Grundidee für eine Art Zombiefilm zu nehmen, in dem Eltern durch eine scheinbar biologische Waffe (übertragen durch die Medien) ihre eigenen Kinder umbringen wollen, ist schon irgendwie genial, wenn auch sehr makaber. Und natürlich bedarf es bei solch einem Film auch eine gewisse Akzeptanz bezüglich tief schwarzen Humors, über die zumindest Besucher dieser Website ausreichend verfügen sollten.
Mom and Dad bringt tatsächlich ordentlich frischen Wind, sowohl in das Horrorkomödien- als auch in das Infected-Horror-Genre. Mich hat dabei allerdings ziemlich gestört, dass der Film, bei all seiner technischen und optischen Brillanz, viel zu schnell geschnitten wurde. Kaum eine Szene geht in den Action-reicheren Momenten länger als eine Sekunde – ja teilweise konnte ich sogar bis zu 4-5 Schnitte innerhalb einer einzigen gefühlten Sekunde zählen! So gut Mom and Dad insgesamt auch ist, hat mir dies einiges vom Sehvergnügen geraubt.
Die eine oder andere Szene in dieser Horrorkomödie kommt tatsächlich sehr philosophisch daher (z.B. der Monolog beim Billard-Tisch). Damit meine ich, dass wir hier nicht nur einen sehr lustigen Genre-Beitrag haben, er ist dabei auch ziemlich intelligent, zumindest was eine Hand voll gesellschaftlicher Fragen angeht, die gekonnt parodiert werden. Auf der anderen Seite stellen sich die Antagonisten auf der Jagd nach ihrem Nachwuchs oftmals ziemlich dumm an, z.B. wenn es einfach nur darum geht eine Sperrholz-Kellertür aufzubrechen. Dafür muss natürlich erst einmal schweres Gerät ran geschafft werden, denn man kann die Tür ja nicht einfach eintreten! – Mit dem Küchenmesser durchstechen ist aber anscheinend kein Problem…
Nun, tun wir dies Beispiel einfach mal als bewussten Filmfehler ab, der dazu dient eine gewisse Spannung aufrecht zu erhalten. Aber so etwas kommt schon irgendwie blöde…
Von Nicolas Cage kann man halten was man will, als durchgeknallter Vater kommt er hier aber wirklich gut. An seiner Seite spielt Selma Blair (Hellboy I & II, Anger Management) sehr überzeugend die frustrierte und aufgebrachte Mutter, die zunächst ihre Kinder retten möchte, dann aber doch der Infektion nicht „widerstehen“ kann. Ihre Rolle ist eine perfekte Persiflage des ehelichen amerikanischen Vorstadtlebens, zumindest wie man es sich in unseren Gefilden vorstellt.
Die beiden Jungdarsteller Anne Winters (Tote Mädchen lügen nicht, The Tribe) und Zackary Arthur (Transparent, Die 5. Welle) überzeugen von meiner Seite auch kritiklos. Vor allem wenn man bedenkt, dass Zackary Arthur beim Dreh gerade einmal 10 Jahre alt war…
Die Regie führte Brian Taylor, der bereits Crank, Crank 2, Gamer, Ghost Rider: Spirit of Vengeance gefilmt und größtenteils auch die Drehbücher dazu geschrieben hat (wie auch hier). Zuletzt saß er für die ultra schwarzhumorige und abgefuckte Serie Happy! (sehr empfehlenswert) im Regiestuhl. Alles sehr schnelle Filme und Serien, wodurch auch die kranken Schnitte und abgefahrenen Kamerawinkel in Mom and Dad erklärt werden. Der Mann steht auf jeden Fall hinter großen Erfolgen und so ist auch bei diesem Beitrag eine gewisse Grund-Qualität zu erwarten, die letztendlich auch geboten wird.
Fazit:
Ernsthafte Probleme hatte ich mit dem viel zu schnellen Schnitt. Sofern man nicht unter Epilepsie leidet, oder Kopfschmerzen von schnell über den Bildschirm flackernden Bildern bekommt, ist Mom and Dad aber wirklich empfehlenswert. Für mich war es aber eindeutig to much, weshalb es Abzüge in der B-Note gibt. Insgesamt haben wir hier auf jeden Fall eine echt coole Idee, die gekonnt umgesetzt wurde und mit wirklich bösen Gags sowie einer guten Portion Sozialkritik punktet.
4,5 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
Da ich leider nur eine DVD zur Rezension zur Verfügung gestellt bekommen habe, kann ich nichts über die Blu-ray berichten, die aber genau so ausgestattet ist. Allerdings ist das Bild auch für DVD-Verhältnisse recht körnig, was wohl am Master liegt. KSM ist sonst ja eigentlich für qualitativ hochwertige Veröffentlichungen bekannt. Dieses körnige Bild fällt aber auf Grund des sehr rasanten Schnitts nicht zwangläufig auf.
Der Sound kommt schön wuchtig aus den Boxen meiner Heimkinoanlage und eine interessante Q’n’A (als Featurette betitelt), mit Regisseur und Darstellern, gibt es auch als Extra auf den deutschen Silber- und Blaulingen.
Verleih: KSM
Verleihstart: 20.09.2018
Verkaufstart: 20.09.2018
Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle
Discs enthalten: 1
Wendecover: Ja
Schuber: Nein
Ton:
• Deutsch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)Untertitel: Deutsch
Bildformat: 2,40 : 1
Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz
Laufzeit: ca. 82 Min. (ca. 85 Min. Blu-ray)
Uncut: Ja
Extras:
• Featurette: Midnight Madness
• Bildergalerie
• Trailer