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Review: 187 – Eine tödliche Zahl

187 - Mediabook DVD Blu-ray Cover FSK 16

Kurzinhalt & Trailer:

Nach einer Auseinandersetzung mit einem Schüler wird der Lehrer Trevor Garfield brutal attackiert und überlebt nur knapp. Fünfzehn Monate später wagt er einen Neuanfang. Doch seines Idealismus beraubt fällt es ihm zunehmend schwerer, mit den alltäglichen Aggressionen und Anfeindungen, denen er im Klassenzimmer und auf dem Schulhof ausgesetzt ist, umzugehen. Trevor greift zu immer extremeren Mitteln, um sich zu wehren und zu „lehren“…

Originaltitel: One Eight Seven

Jahr: 1997

Genre: Thriller, Drama

Kinostart: 16.10.1997

3D: Nein

Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK

Produktionsland: USA

Regie: Kevin Reynolds

Drehbuch: Scott Yagemann

Produzenten: Bruce Davey, Stephen McEveety, David Harfield, Mel Gibson

Darsteller: Samuel L. Jackson, John Heard, Kelly Rowan, Clifton Collins Jr., Tony Plana, Karina Arroyave, Lobo Sebastian, Jack Kehler, Jonah Rooney, Demetrius Navarro, Ebony Monique Solomon, Jonny Bogris, Dominic Hoffman, Martha Velez, Method Man

Kritik:

Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: deutsche Blu-ray (Mediabook)
Mit freundlicher Unterstützung von Capelight Pictures

Erneut halte ich einen Klassiker in den Händen, den Capelight Pictures vor kurzem in einer sehr schicken, limitierten Mediabook-Edition – mit DVD, Blu-ray und 4K UltraHD Blu-ray – herausgebracht hat: 187 – Eine tödliche Zahl.
Dabei handelt es sich so gesehen um ein Schul-Drama und gleichermaßen einen Thriller, der durch eine unglaubliche psychologische Härte besticht und vom Regisseur Kevin Reynolds (Robin Hood, Waterworld) sehr authentisch inszeniert wurde. Vor allem der Cast des bereits 1997 produzierten Films spricht heute Bände: In den Hauptrollen sehen wir neben Samuel L. Jackson, der zum jetzigen Zeitpunkt bereits in über 168 Filmen mitgespielt hat und somit nicht mehr vorgestellt werden braucht, u.a. Kelly Rowan (Hook, O.C. California, Perception), John Heard (Kevin allein zuhaus, Prison Break, Die Sopranos) und Clifton Collins Jr. (Westworld, Pacific Rim, Horsemen), aber auch Kaliber wie z.B. der Rapper Method Man sind in Nebenrollen zu sehen…

187 - Szenenbild

Die Story von 187 ist im Grunde schnell erzählt und viele von euch werden diesen Klassiker schon kennen, vor allem das beliebte Zitat: „Scheiß Indianer!“ – So wird der New Yorker Lehrer Trevor Garfield (Samuel L. Jackson) eines Tages brutal von einem Schüler niedergestochen, weil er ihn, ohne zu wissen dass der Schüler ein „echter Gangster“ ist, auf Grund seiner schlechten Leistungen nicht versetzen lassen wollte. Nach 15 Monaten der Genesung nimmt Garfield eine Stelle als Aushilfslehrer in Los Angeles an, doch ist aus dem ehemaligen Idealisten, dessen einziger Lebenstraum es war Teenager zu unterrichten, mittlerweile ein in sich gekehrter und verbitterter Mann geworden, der erschrocken beobachtet, wie die Jugend immer mehr verroht und das Gewalt unter Schülern mittlerweile zum Alltag gehört. 187 blickt also auf ein zeitloses, gesellschaftskritisches Thema, überlässt es dem Zuschauer aber seine eigene Meinung zu bilden. Es wird niemandem aufgezwungen schlimm zu finden was in dem Film geschieht, egal aus welcher Perspektive man die Geschichte betrachtet… Letztendlich sind alle Charaktere vom Schicksal gebeutelt. So weiß sich Garfield irgendwann nicht mehr anders zu helfen, als die Bestrafungen der Schüler selbst in die Hand zu nehmen, weil ihm und seinen Kollegen nicht vom System geholfen wird; denn Schulen sind mittlerweile so etwas wie Wirtschaftsbetriebe, die von ihren Schülern verklagt werden können, sobald sie meinen ungerecht behandelt zu werden. Und das ist in diesem Fall keine düstere Zukunftsvision, es ist tatsächlich bereits im Entstehungsjahr 1997 an der Tagesordnung, dass Lehrer und Direktoren mehr Angst davor haben von Schülern verklagt zu werden, als dass sie sie bestrafen… Auf jeden Fall nimmt die Geschichte, wie ihr euch denken könnt, einen bitterbösen Verlauf und ob das Ende nun gut oder traurig, oder gar sehr düster ist, das ist natürlich auch Interpretationssache. Alle Figuren wurden von Drehbuchautor Scott Yagemann, der vorher selbst einige Jahre an Schulen in Los Angeles unterrichtet hat, sehr detailliert und authentisch geschrieben.

187 - Szenenbild

Nun muss ich aber noch auf die Neuveröffentlichung aus dem Hause Capelight Pictures eingehen, um die es hier eigentlich primär geht: Es war schön diesen Klassiker endlich mal in HD sehen zu können, denn damals war mein Taschengeld zu knapp bemessen, um regelmäßig und oft ins Kino zu gehen, und somit blieb nur die Alternative zur schreddeligen Leih-VHS. Die 4K UltraHD-Fassung packen leider mein Player und das TV-Gerät nicht, also habe ich nur den direkten Vergleich mit anderen bisher gesehenen Blu-rays. Und was soll ich sagen? – Grundsätzlich ist die Blu-ray (1080p) von 187 qualitativ nicht sonderlich viel besser als normale DVDs. Das liegt aber wohl hauptsächlich am neu abgetasteten Zelluloid-Master, welches einerseits schon einige Jahre (19) auf dem Buckel hat, andererseits muss man aber auch bedenken, dass der Fokus des Films damals nicht auf technischer Brillanz lag, sondern auf der authentischen und packenden Geschichte, der natürlich im bildgestalterischen Sinne eine gewisse Schmuddelästhetik und stilistische Unschärfe innewohnt. 187 sieht sehr gut aus, was mitunter der aufwändigen Farbrestaurierung liegt, von aktuellen Blu-rays bin ich aber ein deutlich klareres Bild mit härteren Kontrasten gewohnt… Das macht den Film aber natürlich nicht schlecht!
Insgesamt ist das Mediabook auf jeden Fall eine Empfehlung: Zusätzlich zu den drei Discs (mit jeweils noch einem Making of und Audiokommentaren) finden sich auf insgesamt 24 Seiten jede Menge interessanter Informationen zum Film, zu den Schauspielern, zur Psychologie des Films und natürlich zur Restaurierung. Ein erstklassiges Sammlerstück im schicken Hardcover!

187 - Szenenbild

Fazit:

187 – Eine tödliche Zahl ist ein aufwühlendes Stück Filmgeschichte und ein psychologisch ziemlich harter Thriller der Extraklasse, mit viel Sozialkritik. Wer diesen Klassiker noch nicht gesehen hat, der sollte unbedingt zugreifen. Für Teenager der wilden 90er (zu denen ich mich zähle) handelt es sich um Nostalgie pur; waren es damals, als der Film in die Kinos kam, doch die lustigsten und aufregendsten Jahre meines Lebens. Tatsächlich verstehe ich den Film heute auch etwas anders als damals. Es lohnt sich also auch für ältere Leser dieser Seiten ihr Filmwissen aufzufrischen und einen erneuten Blick zu riskieren (am besten mit Hilfe der restaurierten Fassung).

5 von 6 Punkten

 

Mediabook

Die Veröffentlichung an sich ist Spitzenklasse. Da aber höchst wahrscheinlich das Master stilistisch bedingt etwas unscharf ist, bin ich von der Brillanz der geprüften Blu-ray nicht wirklich begeistert. Natürlich präsentiert sich der Film selbst bereits in einer schicken, schmuddelästhetischen Optik, die nun, dank Capelight Pictures noch um einiges aufpoliert wurde. Auch der Ton ist sehr angenehm und gleichmäßig abgemischt… und hey, es gibt 187 nun in 4K UltraHD (übrigens die erste 4K-Veröffentlichung in einem Mediabook)! Das 3-Disc Hardcover wird in einem Wegwerf-Papp-Einband mit FSK-Logo, Inhaltsangabe und technischen Daten verkauft. Auf dem Cover selbst befindet sich nur das Titelbild (Jacksons Gesicht im Profil mit 187-Schriftzug).

Verleih: Capelight Pictures

Verleihstart:

Verkaufstart: 25.11.2016

Verpackung: Mediabook / Hardcover

Discs enthalten: 3 (DVD, Blu-ray, 4K)

Wendecover: dünner Pappeinband mit FSK-Logo

Schuber: Nein

Ton:
• Deutsch: DD 5.1
• Englisch: DD 5.1, DD 2.0
• Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1 & 2.0

Untertitel: Deutsch, Englisch

Bildformat: 1,85 : 1

Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz

Laufzeit: ca. 114 Min. (ca. 119 Min. Blu-ray)

Uncut: Ja

Extras:
• Making of
• Trailer

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