Kurzinhalt & Trailer:
Clay Riddell ist geschäftlich in Boston und freut sich auf den Heimflug zu seiner Familie. Plötzlich und scheinbar aus dem Nichts verwandeln sich alle Handy-Nutzer von einem zum anderen Moment in blutrünstige, zombieähnliche Killer, die übereinander herfallen. Inmitten dieser apokalyptischen Zustände, können sich Clay, der ruppige U-Bahnfahrer Tom und die junge Alice in ein Hotel retten. Abgeschnitten von allen digitalen Kommunikationsmitteln fassen die drei den Entschluss, sich zu Fuß auf die Suche nach Clays Familie zu machen. Gejagt von den mörderischen Horden, wird ihr Weg durch die kalten Wälder Neuenglands zu einem blutigen Überlebenskampf, bei dem an jeder Ecke der Tod lauert.
Originaltitel: Cell
Jahr: 2016
Genre: Zombiehorror, Endzeit
Kinostart: –
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK
Produktionsland: USA
Regie: Tod Williams
Drehbuch: Stephen King, Adam Alleca
Produzenten: Michael Benaroya, Shara Kay, Richard Saperstein, Brian Witten, Armen Aghaeian, Paddy Cullen, John Cusack, Laurence Freed, Xavier Gens, Marina Grasic, Tyler A. Hawes, Jan Korbelin, Edward Mokhtarian, Brian Pope, Ben Sachs, Geno Tazioli
Darsteller: John Cusack, Samuel L. Jackson, Isabelle Fuhrman, Clark Sarullo, Ethan Andrew Casto, Owen Teague, Stacy Keach, Joshua Mikel, Anthony Reynolds, Erin Elizabeth Burns, Jeff Hallman, Mark Ashworth, Wilbur Fitzgerald, Catherine Dyer, E. Roger Mitchell, Alex ter Avest, Gaby Leyner, Rey Hernandez, Frederick C. Johnson Jr.
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: deutsche Blu-ray
Mit freundlicher Unterstützung von Concorde Home Entertainment
Diese neue Verfilmung des mittlerweile klassischen Stephen King-Stoffs Puls hat mir persönlich sehr gut gefallen, weil die Grundidee, dass sich eine Art Zombie-Virus als digitales Signal bzw. über Telefone verbreitet, schlichtweg genial ist. Unwahrscheinlich, im Kern ist es aber eine zwar sehr überspitzte und dennoch gute Gesellschaftskritik. Auch fühlt sich diese neue Verfilmung eher nach Stephen King an, als es der bereits 2006 erschienene Pulse, mit Lost– und Vampire Diaries-Star Ian Somerhalder und Kristen Bell (Scream 4) in den Hauptrollen tat, in dem sich der Virus eher als schwarzer Nebel durch die Telefonleitungen fraß und nicht die „Erkranken“ in Zombies verwandelt hat, sondern in eine Art digitale Geister… ja, der neue Puls (Cell im O-Ton) ist ein waschechter Zombiefilm, mit sehr schnellen und aggressiven Infizierten, welche die Protagonisten des Öfteren wirklich arg in Bedrängnis bringen, weil sie über eine Art kollektive Intelligenz verfügen. Das macht die Geschichte an einigen Stellen sehr spannend und sorgt für ein angenehm beklemmendes Gefühl beim Zuschauer.
Leider kann ich aber nicht nur gutes über diesen Film berichten, weil es vor allen erzähltechnisch an vielen Ecken kränkelt: Viele Szenen wirken willkürlich abgehackt. Man denkt oft, dass etwas übersprungen wurde. Zwar entsteht dadurch auch ein hohes Tempo, welches diese korrektere Neuverfilmung konsequent hält, jedoch bemerkt man streckenweise ein Art unangenehmes Motor-Stottern, das mich als Zuschauer nicht nur einmal leicht aus der Bahn geworfen hat.
Das Bild ist glasklar, die Kameraeinstellungen sind schön verspielt und die gut gesetzten Schärfentiefen sind ein wahrer Augenschmaus, jedoch wirken die meisten Computereffekte sehr dilettantisch. Fast schon so, als wäre den Machern in der Postproduction das Geld ausgegangen (trotz dutzender Produzenten), aber man wollte dann doch noch die eine oder andere Explosion mit in den Film bringen, egal wie sie aussieht. Das macht sich vor allem zum Ende hin unangenehm bemerkbar, denn das brennende Boston am Anfang wirkt noch sehr glaubwürdig postapokalyptisch…
Puls ist wirklich gut besetzt. Neben John Cusack und Samuel L. Jackson besticht vor allem Isabelle Fuhrman (Orphan – Das Waisenkind) durch ihre Glaubwürdigkeit. Leider kränkelt die deutsche Synchronstimme von Samuel L. Jackson etwas in sehr nervenaufreibenden Momenten. So wirklich authentisch entsetzt schreien kann sie wohl nicht… aber gut, dass Synchronisation manchmal etwas merkwürdig wirken kann, dass wissen ja die meisten von euch schon. Nur an einigen Stellen wird die eigentlich sehr dramatische Story dadurch leicht unfreiwillig komisch…
Fazit:
Diese neuere Verfilmung hält sich viel genauer an die Romanvorlage von Stephen King und hat mir grundsätzlich sehr gut gefallen. Objektiv kann ich aber leider keine all zu hohe Punktzahl geben. Vor allem erzählerisch stottert Puls etwas und die immer billiger anmutenden Computereffekte mildern im Verlauf den anfänglich visuellen Hochgenuss deutlich. Es handelt sich hierbei aber insgesamt um einen sehr frischen und kurzweiligen Beitrag im Zombiegenre, bei dem allerdings das ungute Gefühl mitschwingt, dass etwas zu viel Potential verschenkt wurde…
4 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
Qualitativ gibt es an den deutschen Veröffentlichungen durch Concorde Home Entertainment nichts auszusetzen. Das Bild der von uns geprüften Blu-ray (identisch mit der Verkaufsfassung) ist glasklar, der Sound wurde sehr gut für Heimkinoanlagen abgemischt und es befindet sich auch ein interessantes Behind the Scenes-Video auf den deutschen Silber- und Blaulingen.
Verleih: Concorde Home Entertainment
Verleihstart: 12.01.2017
Verkaufstart: 17.01.2017
Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle
Discs enthalten: 1
Wendecover: Nein
Schuber: Nein
Ton:
• Deutsch: DD 5.1, DTS & DD 2.0
• Englisch: DD 5.1
• Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1Untertitel: Deutsch
Bildformat: 2,40 : 1
Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz
Laufzeit: ca. 94 Min. (ca. 98 Min. Blu-ray)
Uncut: Ja
Extras:
• Behind the Scenes
• Trailer