GruselSeite.com

Review: Lord of Illusions

Lord of Illusions - Blu-ray DVD Mediabook Cover FSK 16

Kurzinhalt & Trailer:

Ein Routinefall wird für Privatdetektiv Harry D’Amour zu seinem schlimmsten Albtraum, als er auf eine okkulte Sekte stößt, deren Anhänger ihren toten Anführer Nix wiederauferstehen lassen wollen. Der dunkle Meister, der von seinen Gefolgsleuten „der Puritaner“ genannt wird, ist zu Lebzeiten ein großer Illusionist gewesen und vor 13 Jahren von seinem besten Zauberschüler Philip Swann ermordet worden. Heute ist Swann selbst ein berühmter Bühnenmagier, weshalb seine besorgte Frau Dorothea eine späte Rache der fanatischen Puritaner-Jünger befürchtet. Um ihren Mann zu schützen, heuert sie D’Amour als Bodyguard an. Der Auftrag konfrontiert den Ermittler mit magischen Kräften zwischen Illusion und Realität, die die Hölle auf Erden losbrechen lassen.

Originaltitel: Lord of Illusions

Jahr: 1995

Genre: Horror, Krimi, Mystery

Kinostart: Nein

3D: Nein

Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK

Produktionsland: USA

Regie: Clive Barker

Drehbuch: Clive Barker

Produzenten: Clive Barker, JoAnne Sellar, Steve Golin, Sigurjon Sighvatsson

Darsteller: Scott Bakula, Daniel von Bargen, Kevin J. O’Connor, Famke Janssen, Barry Del Sherman, Jordan Marder, McNally Sagal, Lorin Stewart, Joel Swetow, Wayne Grace, J. Trevor Edmond, Vincent Schiavelli, Billy McComb

Kritik:

Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: deutsche Blu-ray (Mediabook)
Mit freundlicher Unterstützung von Capelight Pictures

In Lord of Illusions wurden verschiedene Genres miteinander vermischt, um seinerzeit ein ungewöhnliches Filmvergnügen zu präsentieren. So beginnt der Film als eine Art Film Noir-Detektivgeschichte, in der ein gewisser Harry D’Amour (Scott BakulaNCIS: New Orleans) von der schönen Dorothea Swann (Famke JanssenX-Men, Hemlock Grove) engagiert wird, weil sie befürchtet, dass ein Anschlag auf ihren Ehemann verübt wird. Und schon am ersten Abend stirbt Philip Swann (Kevin J. O’ConnorDie Mumie, Van Helsing), ein berühmter Illusionist, während seiner Zaubershow einen tragischen Tod. Dieser Vorfall bringt Harry dazu, sich in die geheimnisvolle Magier-Szene einzuschleichen und dort Nachforschungen anzustellen, um den Mörder zu entlarven. Schnell stellt sich heraus, dass ein düsteres Geheimnis der Vergangenheit und ein mysteriöser Kult für den Tod des Illusionisten verantwortlich ist, über die auch die schöne Dorothea eigentlich bestens Bescheid weiß…

Lord of Illusions - Szenenbild

Das Szenario ist für damalige Verhältnisse sehr erfrischend, denn Lord of Illusions beschäftigt sich vorrangig mit der Frage, was wäre wenn sich Menschen mit echten magischen Fähigkeiten als Illusionisten auf der Showbühne betätigen würden? – Mittlerweile ist diese Idee ja ein paar Mal neu aufgegriffen worden, an Filme mit ähnlicher Thematik vor 1995 erinnere ich mich aber nicht. Bloodsucking Freaks (1976) evtl., aber darin ging es ja um Folter…

Interessant ist das damalige Bestreben von Regisseur und (Drehbuch-)Autor Clive Barker (Hellraiser, Cabal), einen waschechten Horrorfilm, bei dem ich mich tatsächlich zwei Mal erschrocken habe, in eine Film Noir-Detektivgeschichte zu verpacken, bei der auch die weibliche Hauptfigur keinesfalls eine Opferrolle einnimmt. Dies war übrigens Famke Janssens erster Kinofilm und bereits während der Dreharbeiten sagte Barker der Dame eine steile Hollywood-Karriere voraus.

Lord of Illusions - Szenenbild

Der Film ist insgesamt sehr kurzweilig, dabei aber durch erzählerische Lücken zugleich ein wenig verwirrend. Es wird nur selten klar, woher bestimmte Erkenntnisse kommen, warum plötzlich irgendwer wo ist und warum nun genau dies und jenes gemacht wird. Das schmälert allerdings nicht unbedingt das Filmvergnügen, es ist mir aber dennoch aufgefallen. Beim Betrachten muss man sich darüber im Klaren sein, dass einfach alles so ist wie es ist. Auch die Backflashes von Harry werden lediglich damit erklärt, dass er in der Vergangenheit schon öfter mit übernatürlichen Phänomenen zu tun hatte und das Böse quasi wie ein Magnet anzieht. Tatsächlich handelt es sich bei dem Protagonisten auch um einem Charakter, der in Clive Barkers Romanen und Kurzgeschichten einige Male am Rande vorkommt. Ob es von Vorteil ist diese Erzählungen zu kennen, das kann ich leider nicht beurteilen und Barker selbst sagte in einem Interview (Making of), dass der Charakter für den Film stark verändert wurde.

Lord of Illusions - Szenenbild

Ernüchternd ist heutzutage die digitale Tricktechnik. Wenn man bedenkt, dass z.B. Jurassic Park zwei Jahre zuvor das Licht der Welt erblickte, muten die Computereffekte hier sehr amateurhaft an, wohingegen die handgemachten, blutigen Szenen durchaus wirkungsvoll sind; und auch die Masken und Prothesen wurden sehr aufwändig in Szene gesetzt.

Fazit:

Hier haben wir einen echten Klassiker, der durch den deutschen Distributor Capelight Pictures als Director’s Cut in einer HD-Fassung neu veröffentlicht wurde. Lord of Illusions ist ein interessanter Horrorfilm, der bis auf die recht schlechten Computereffekte ziemlich gut gealtert ist. Die erzählerischen Lücken fallen nicht all zu schwer ins Gewicht, denn die Grundidee mit der Zauberei und der per se ungewöhnliche Genre-Mix sind die treibenden Kräfte dieses ungewöhnlichen Beitrags. Ich kannte Lord of Illusions bis Dato nicht und wurde wirklich gut unterhalten. Wer also wie ich eine filmische Bildungslücke schließen möchte, der kann guten Gewissens zur liebevollen und umfangreichen Neuveröffentlichung des Jahres 2018 greifen.

4,5 von 6 Punkten

 

DVD / Blu-ray / Mediabook

An der Qualität der Veröffentlichung durch Capelight Pictures gibt es grundsätzlich nichts auszusetzen. Neben dem ungeschnittenen Director’s Cut befinden sich jede Menge interessante Extras auf den deutschen Veröffentlichungen.

Verleih: Capelight Pictures

Verleihstart: 23.11.2018

Verkaufstart: 23.11.2018

Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle (schwarz) / Mediabook

Discs enthalten: 1 (2 im Mediabook)

Wendecover: Ja

Schuber: Ja (Blu-ray)

Ton:
• Deutsch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bildformat: 1,85 : 1

Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz

Laufzeit: ca. 116 Min. (ca. 121 Min. Blu-ray)

Uncut: Ja

Extras:
• Audiokommentar
• Making of
• Hinter den Kulissen
• Entfallen Szenen mit Audiokommentar
• Drawing Boards
• Interview
• Bildergalerie
• Tonspur mit isolierter Filmmusik
• 24-seitiges Booklet (nur im Mediabook)
• Trailer

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.