Tiberius Film<\/a><\/i><\/p>\nMit gro\u00dfen Erwartungen darf man an diesen trashigen, Grindhouse-artigen Endzeitfilm vom Regisseur von Wolfcop<\/strong>, mit dem Hauptdarsteller von Wolfcop<\/strong>, nicht ran gehen. F\u00fcr Endzeit braucht es entweder sehr viel Kreativit\u00e4t und entsprechende Locations f\u00fcr den Dreh, oder ein gro\u00dfes Budget, um sich entsprechend glaubw\u00fcrdige Locations zu bauen. Ich habe zwar schon weitaus schlechter produzierte Filme dieses Genres gesehen, aber irgendwie gab es hier beides nicht (Kreativit\u00e4t und Budget).
So cruisen die beiden Br\u00fcder Deke (Marshall Williams<\/em>) und Jesse (Leo Fafard<\/em>) mit ihrem aufgemotzten Gel\u00e4ndewagen, auf Grund einer sogenannten „Fetch Quest“ (gehe dorthin und hole irgendetwas \u2013 bekannt durch Videospiele mit einer offenen Welt) \u00fcber ein paar Landstra\u00dfen und werden ab und zu durch die eine oder andere Banditen-Barrikade aufgehalten, bei denen es sich augenscheinlich um irgendwelche random Autofriedh\u00f6fe handelt, die kurzerhand mal zweckm\u00e4\u00dfig f\u00fcr den Film leicht umgebaut wurden. Zudem gibt es eine Art Hub (auch aus der Computerspiel-Sprache), also eine Art Basislager im \u00d6dland, zu dem sich die beiden Helden zur\u00fcckziehen und entspannen k\u00f6nnen.
Warum dieses Review bisher eher in Videospiel-Sprache ist? – Nun, besagtes Basislager (Black Lake) besteht aus ca. drei H\u00e4usern, in denen aber anscheinend hunderte von Indianern leben, die drei kleine Blumenk\u00fcbel beackern, um Nahrungsmittel und Medikamente (mit Pilzen) zu produzieren. Und diese Statisten stehen wirklich scheinbar 24\/7 um diese Blumenk\u00fcbel und zupfen und bew\u00e4ssern die Stecklinge nonstop, mal hier und mal da. Das erinnert doch stark an viele \u00e4ltere Videospiele… <\/p>\nSo viel zum nicht wirklich vorhanden Budget und der Ermangelung wirklich guter Settings. Auch die Story hat diverse Schw\u00e4chen, angefangen nat\u00fcrlich bei der nicht vorhandenen „Lore“. Es fehlt absolut an Hintergrundwissen bzw. einem \u00fcberzeugenden Regelwerk bez\u00fcglich dieser Endzeit. <\/p>\n
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Am Anfang hustet Protagonist Deke noch kr\u00e4ftig Blut, weil er an dieser schlimmen Lungenkrankheit erkrankt ist, die wom\u00f6glich den aller meisten Menschen das Leben gekostet hat. Dieser wird in einer Bar von einem Typen verdroschen, der ihn zu einem „allerletzten Job“ n\u00f6tigt. Sp\u00e4ter stellt sich dann heraus, dass dieser Barschl\u00e4ger irgendwie der K\u00f6nig in der Gegend, bzw. der Anf\u00fchrer des Konglomerats ‚Sino-Gazam‘ ist (eine kriminelle Vereinigung). Ein Bar-Bully mit Macht und Menpower, der irgendwas gegen Deke in der Hand hat. Mehr erf\u00e4hrt man nicht… Sp\u00e4ter ist von Dekes Lungenkrankheit nichts mehr zu bemerken. \u00c4hnlich schludrig wird auch die tragische Hintergrundgeschichte um Dekes und Jesses ermordete Schwester abgehandelt… but no Spoiler, please!
Als Deke seinen \u00e4lteren Bruder letztendlich \u00fcberzeugt hat, ihm ein letztes Mal bei diesem Job zu helfen, geraten sie nat\u00fcrlich recht schnell in die erste Falle einiger Outback-Banditen, was aber nicht weiter tragisch ist, weil es ja noch einen sogenannten „Overwatch“ gibt, der die beiden Protagonisten verfolgt und ihnen Deckung gibt. Warum schickt man dann nicht einfach gleich dieses super sneakige „Overwatch-Sniper-Team“ los, den Auftrag zu erledigen – oder der bereits erw\u00e4hnte Bandenboss nicht einfach seinen eigenen Trupp!? – Solche Willk\u00fcrlichkeiten ziehen sich durch den ganzen Streifen, von dem ich stark vermute, dass er im Grunde nicht gewollt so trashig ist, wie er sich letztendlich pr\u00e4sentiert; aber dann sind auch noch die Dialoge teilweise unterirdisch schlecht: Da trifft z.B. eine Dame den h\u00fcbschen Deke wieder, den sie zuletzt gesehen hat, als er noch ein kleiner Bub war, und was sagt man dann? – Nat\u00fcrlich: „Du bist aber gro\u00df geworden. Ich w\u00fcrde dich ficken. Jetzt!“ – und Deke dreht sich um, steigt ins Auto und f\u00e4hrt weg… ja, hmmm… dachte ich dann halt auch…<\/p>\n
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So negativ ich hier auch berichte, habe ich dennoch einen gewissen Charme bei der Sichtung versp\u00fcrt. Wenn man affin mit den Filmen aus dem Hause von z.B. The Asylum<\/em> ist, dann kann man hier relativ gut sein Gehirn ausschalten und sich berieseln lassen. Mit ein paar Bier geht letztendlich eh alles relativ gut runter. Nett fand ich auch die manchmal sch\u00f6n „spritzigen“ Einschl\u00e4ge von Projektilen in menschliche K\u00f6rper, auch wenn teilweise eher m\u00e4\u00dfig mit dem Computer animiert. Hauptsache es suppt gut! Und die Kost\u00fcme, wenn auch manchmal sehr simpel (Beutel \u00fcber den Kopf), gehen f\u00fcr mich absolut in Ordnung. Diesbez\u00fcglich haben mich aber die bleich gewichsten Z\u00e4hne des WWE<\/em>-Wrestlers ‚Christian‘<\/em> (spielt einen Banditen) gest\u00f6rt, was in Bezug auf diesen sehr trashigen Streifens aber Kritik auf h\u00f6chstem Niveau ist. Schade ist auch, dass die Fahrzeuge f\u00fcr einen Endzeitfilm sehr langweilig wirken. Haupts\u00e4chlich sieht man nur den Gel\u00e4ndewagen der beiden Br\u00fcder, an den lediglich ein paar Blechplatten gel\u00f6tet wurden. Zumindest in diesen einen Wagen, der durch eine spezielle „Torium Zelle“ angetrieben wird und der scheinbar etwas ganz besonderes (nur nicht besonders gut gepanzert) ist, h\u00e4tte man vielleicht ein bisschen mehr Zeit in der Vorproduktion von SuperGrid<\/strong> investieren sollen…<\/p>\n<\/p>\n
Fazit:<\/h2>\n
Ich gebe es ungern zu, aber SuperGrid<\/strong> hat mir tats\u00e4chlich ein bisschen kurzweiligen Spa\u00df bereitet. Objektiv gesehen ist dieser ziemlich billig produzierte und absolut schlecht synchronisierte Endzeiter aber hirnloser Schrott, der ingesamt am ehesten einer sogenannten Fetch-Quest, mit ein paar zus\u00e4tzlichen Hindernissen, eines Videospiels erinnert. Man erf\u00e4hrt so gut wie gar nichts \u00fcber die zerst\u00f6rte Welt, au\u00dfer das Kanada von Kannibalen bev\u00f6lkert ist, und wirklich alles passiert viel zu willk\u00fcrlich. Man hat sich absolut keine Gedanken gemacht, die Grundidee der Story noch etwas zu verfeinern. Tats\u00e4chlich wird vieles im Verlauf auch noch relativiert, wie dass man z.B. etwas mehr h\u00e4tte mit Dekes Lungenkrankheit spielen k\u00f6nnen; evtl. w\u00e4hrend die Br\u00fcder ein feindliches Lager infiltrieren. Auf Grund der Vernachl\u00e4ssigung solcher Ideen kommt leider zu keiner Zeit auch nur ansatzweise Spannung auf. Schon alleine die Tatsache, dass man den B\u00f6sewicht einfach mit einem gezielten Schuss des irgendwie unn\u00f6tigen Overwatch-Teams h\u00e4tte abknallen k\u00f6nnen, um sich einiges Melodrama zu ersparen, spricht B\u00e4nde f\u00fcr die Logik und Qualit\u00e4t der Story.<\/p>\n