Ascot Elite<\/a><\/i><\/p>\nBei der ersten Sichtung des Trailer dachte ich mir noch, dass der Streifen evtl. recht unterhaltsam sein k\u00f6nnte und dass ich ihm definitiv eine Chance geben sollte. Immerhin bietet der Filmverleiher Ascot Elite<\/em> meist solide Qualit\u00e4t. Produktionstechnisch gesehen mag dies auch auf Humanoid<\/strong> zutreffen, aber der Film bietet neben einem durchaus interessanten Endzeitszenario leider nur wenig unterhaltsames. Und auch die Visualisierung der neuen Eiszeit ist mehr als d\u00fcrftig.
\nWenn die Menschheit bei ca. -60\u00b0C nur in unterirdischen Bunkern \u00fcberleben kann, die \u00fcberdies auch noch knapp 3000 Individuen beheimaten und bewirten k\u00f6nnen, warum gibt es dann ausgerechnet in der ‚Todeszone‘, nach 300 Jahren eisiger K\u00e4lte, noch so viele B\u00e4ume und offensichtlich auch Tauwetter? Und wieso z\u00fcchten die Menschen f\u00fcr Arbeiten an der Oberfl\u00e4che so viele k\u00e4lteresistente humanoide Dienerwesen, die zus\u00e4tzlich ern\u00e4hrt werden wollen, wenn es doch ein Gel gibt, dass die Menschen bis zu 4 Tage warm h\u00e4lt? – Das macht grunds\u00e4tzlich schon mal keinen Sinn und da kann ich bei einem „Endzeitfilm“ auch nicht dr\u00fcber hinwegsehen…<\/p>\n<\/p>\n
Dann ist da noch die eigentliche Geschichte, voll von Logikfehlern, unrealistischem technischen Equipment (jaja, ist die Zukunft… Blah blah blah), eine lange, optisch v\u00f6llig falsche Nachtszene, komische Polarlichter \u00fcber dem ehemaligen Death Valley Nationalpark (nicht \u00fcberall wo es Eis und Schnee gibt, kann man Polarlichter sehen) und zu guter Letzt das im Verlauf v\u00f6llig egal gewordene, urspr\u00fcnglich \u00e4u\u00dferst lebensfeindliche Klima. Sicher versucht Humanoid<\/strong> das Ganze am Rande als Verschw\u00f6rungstheorie zu verpacken, allerdings nicht offensichtlich genug, um \u00fcber die erz\u00e4hlerischen und darstellerischen M\u00e4ngel hinwegzut\u00e4uschen. Der Film h\u00e4lt sich nicht an die von ihm zu Beginn selbst geschaffenen Regeln, was mir am Ende auch das letzte Verst\u00e4ndnis f\u00fcr seine Existenzberechtigung geraubt hat. Er ist zudem leider nicht mal als unfreiwillig komisch bzw. unterhaltsam zu bezeichnen. Dass es sich im Grunde um ein ambitioniertes Filmprojekt handelt, das ist allerdings nicht abzustreiten. Rettet aber nichts.<\/p>\n<\/p>\n
Die schauspielerischen Qualit\u00e4ten sind, in Anbetracht des generell an die Wand gefahrenen Films, nicht zu bem\u00e4ngeln. Wir sprechen hier \u00fcber ein Asylum<\/em>-Niveau (Produktionsfirma), in dem sich garantiert keine potentiellen Oscar-Anw\u00e4rter verstecken. F\u00fcr diesen Film reicht es aber allemal.
\nDas Overacting und die damit zusammenh\u00e4ngende Pseudo-Dramaturgie versuche ich mal als Geniestreiche des Regisseurs und Drehbuchautoren Joey Curtis<\/em>, um dessen abendf\u00fcllendes Deb\u00fct es sich hier handelt, abzutun. Vor allem genervt hat mich die rattengesichtige Nazibraut Kix, die st\u00e4ndig aus Adolf Hitlers<\/em> ‚Mein Kampf‘ zitiert, dies aber auf das reine Blut der Menschen bezieht, im Vergleich zu dem schwarzen der ‚Noids‘ (so werden die aufm\u00fcpfigen Dienerwesen genannt, welche die Truppe von „Elitesoldaten“ in der Eisw\u00fcste jagt). Letzten Endes sind die Dialoge manchmal wirklich unterirdisch…<\/p>\n<\/p>\n
Fazit:<\/h2>\n
H\u00e4tte man etwas mehr auf den Survival-Aspekt und die bessere bzw. akkuratere Darstellung der Eiszeit geachtet, die einem im Verlauf eher vorkommt wie bestes Ski-Wetter und keines Falls als Bedrohung f\u00fcr Leib und Leben, dann w\u00e4re der Endzeitfilm auf diesen Seiten wahrscheinlich leicht \u00fcber den Durchschnitt gekommen. Auch h\u00e4tte man den einen oder anderen nervigen Charakter streichen k\u00f6nnen und… nicht so viele Logikfehler einbauen sollen… Okay! – Humanoid<\/strong> hat einfach ziemlich schlecht. Trailer interessant, Film doof, mal wieder reingefallen, Ende!<\/p>\n