Tiberius Film<\/a><\/strong><\/i><\/p>\nSo sehr ich Horrorfilme auch liebe, vor allem weil sich die Regisseure oft auch mit sehr geringen Mitteln meist frei austoben k\u00f6nnen (gerade bei solch einer kleinen unabh\u00e4ngigen Produktion, wie wir sie hier haben), so oft denke ich aber leider auch nach Sichtungen, dass ich meine Zeit verschwendet habe. Sei es, weil ein Film schlecht gemacht, einfach nur doof, oder lediglich super uninspiriert ist. Derartige Genrefilme k\u00f6nnen gewisserma\u00dfen Spa\u00df machen, was aber bei Night of the Demon<\/strong> \u2013 im Original Night of the Caregiver<\/strong> (Die Nacht der Pflegekraft) \u2013 nicht zutrifft, weil er sich selbst viel zu ernst nimmt. Das liegt mitunter daran, dass hier die „Horror-Profis“ von Bloody-Disgusting.com<\/em> beteiligt waren, die es meist nicht hinbekommen auf dem schmalen Grad zwischen unterhaltsamen Trash bzw. ansprechendem Retro-Faktor und innovationsloser Belanglosigkeit zu balancieren…<\/p>\n<\/p>\n
Hier hampelt w\u00e4hrend der „spannendsten“ Momente eine als D\u00e4mon geschminkte Frau durch ein paar Zimmer eines abgelegenen Hauses. Das Schauspiel ist insgesamt sehr melodramatisch und wirkt zu einstudiert. Die Rollen scheinen unpassend besetzt und verkrampft, teilweise sogar unn\u00f6tig. Letzteres, weil sie eigentlich nur miteinander telefonieren und gar nicht wirklich aufeinander treffen, bis auf die „attraktive“ (eigentlich nur unter einer Tonne Schminke versteckt) Krankenschwester Julia, welche die Seniorin Lillian betreut. Sp\u00e4ter kommt dann noch ein Iggy Pop<\/em>-Verschnitt als verbitterter Cop hinzu, der vom Regisseur Joe Cornet<\/em> himself gespielt wird, dessen bisherige Filme teilweise weit unter der F\u00fcnf-Punkte-Marke in der IMDb<\/em> herumkrebsen. Der ganze Film wirkt so, als h\u00e4tte ein Kern-Team mit drei Darstellern in einer angemieteten Villa gedreht und andere erfolgreichere Schauspieler, die einem Kumpel in ihrer sp\u00e4rlichen Freizeit einen Gefallen tun wollten, per Telefonkonferenz hinzu geschaltet. So etwas \u00e4hnliches hatte ich in meinen j\u00fcngeren Jahren auch mal f\u00fcr ein Filmprojekt geplant, nur um bekannte Namen in den Abspann klatschen zu k\u00f6nnen, wozu es zum Gl\u00fcck aber nie gekommen ist… es w\u00e4re aber eine lustige Erinnerung.<\/p>\n<\/p>\n
Das Setting ist simpel as fuck: Ein Haus irgendwo au\u00dferhalb Los Angeles in Kalifornien. Darin hat man schnell ein paar „abgefahrene“ Deko-Elemte drappiert, von denen mir ein Elefanten- oder Nashornfu\u00df als Aschenbecher wohl ewig in Erinnerung bleibt. Ich kann mir richtig gut vorstellen, wie ein Setdesigner (falls es der Regisseur nicht selbst gemacht hat) \u00fcber irgendwelche Flohm\u00e4rkte gerannt ist, um Tinnef f\u00fcr sein bevorstehendes Filmprojekt zu kaufen. Das Ganze gipfelt darin, dass bei einer \u00fcberschaubaren Laufzeit von gerade einmal 77 Minuten (mit Abspann) in den letzten f\u00fcnf Minuten zu super dramatischer Musik nur noch irgendwelche Puppen in Regalen gezeigt werden. Der Film geht also tats\u00e4chlich nur knapp eine Stunde, die einem aber ewig vorkommt.<\/p>\n
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Tiberius Film<\/em> hat in Sachen Synchronisation wohl etwas nachgebessert. Zwar ist dies hier ein offensichtlich g\u00fcnstig eingekaufter Film, aber ich habe w\u00e4hrend der Sichtung nicht st\u00e4ndig erwartet, dass hier gleich die H\u00fcllen fallen und K\u00f6rperfl\u00fcssigkeiten ausgetauscht werden.
Tats\u00e4chlich ist gerade nicht einmal abzusehen (September 2023), ob der Film \u00fcberhaupt auf DVD und Blu-ray ver\u00f6ffentlicht wird. Angek\u00fcndigt ist nur EST (Kauf-VoD) und TVoD (Leih-VoD). Man ist sich von Seiten des Publishers wohl selbst dar\u00fcber im Klaren, dass Hardcopys ein zu gro\u00dfes finanzielles Risiko darstellen k\u00f6nnten…<\/p>\nFazit:<\/h2>\n
Filmabende mit trashigen Titeln machen in der richtigen Gesellschaft auch Spa\u00df, allerdings handelt es sich hier nicht um z.B. lustigen Asylum<\/em>-Trash (z.B. Sharknado<\/strong>), sondern mal wieder um eine dieser Bloody-Disgusting.com<\/em>-Produktionen, die sich oftmals leider selbst viel zu ernst nehmen und die von den Fans des (durchaus guten) Online-Magazins auf Plattformen wie Rotten Tomatoes<\/em> und in der IMDb<\/em> hochgevotet werden, weil sonst kaum jemand etwas von diesen Filmen mitbekommt.
Es ist erstaunlich, dass Horror-Profis solch einen, an Belanglosigkeit kaum zu \u00fcbertreffenden Film produzieren…! Naja, die Produktionskosten wird er durch diverse Blindk\u00e4ufe schon wieder eingespielt haben und auf dem deutschsprachigen VoD-Markt wird auch Tiberius Film<\/em> wohl nicht auf seinen Kosten sitzen bleiben.<\/p>\n