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Review: The Girl with all the Gifts

The Girl with all the Gifts - Poster

Kurzinhalt & Trailer:

In einer nicht allzu fernen Zukunft: Eine aggressive Pilzinfektion hat fast die gesamte Mensch-heit in fleischfressende, Zombie-artige Wesen – sogenannte ‚Hungries‘ – verwandelt. Nur eine kleine Gruppe infizierter Kinder verspricht Hoffnung auf ein Heilmittel: Sie können ihren „Fressimpuls“ kontrollieren, weil ihr Verstand noch nicht der Infektion zum Opfer gefallen ist. In einer Militärbasis werden sie von der Wissenschaftlerin Dr. Caldwell grausamen Experimenten unterzogen und besuchen unter dem wachsamen Auge von Sergeant Parks täglich den Schulunterricht. Doch ein Mädchen unter ihnen ist anders: Die junge Melanie übertrifft ihre Mitschüler an Intelligenz, ist wissbegierig, einfallsreich und vergöttert ihre Lieblingslehrerin, Miss Helen Justineau. Als die Basis von einer Horde Hungries überrannt wird, kann Melanie zusammen mit Helen, Sergeant Parks und Dr. Caldwell gerade noch entkommen. In einer in Chaos und Zerstörung versunkenen Welt muss Melanie bald nicht nur über ihre eigene Zukunft, sondern das Schicksal der gesamten Menschheit entscheiden.

Originaltitel: The Girl with all the Gifts

Jahr: 2016

Genre: Zombiehorror, Endzeit

Kinostart: 09.02.2017

3D: Nein

Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK

Produktionsland: England, USA

Regie: Colm McCarthy

Drehbuch: Mike Carey

Produzenten: Camille Gatin, Angus Lamont, Will Clarke, Richard Holmes, Andy Mayson, Christopher Moll

Darsteller: Gemma Arterton, Glenn Close, Sennia Nanua, Paddy Considine, Dominique Tipper, Anamaria Marinca, Fisayo Akinade, Anthony Welsh, Tessa Morris, Elise Reed, Matthew Smallwood, Joshua Smallwood, Macey Ward, Amy Newey, Maisie Clayton

Kritik:

Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Presse-Stream (deutsch)
Mit freundlicher Unterstützung von Universum Film

Für viele Horror- und vor allem Zombiefans dürfte The Girl with all the Gifts wahrscheinlich einer DER Anwärter auf den besten Horrorfilm des Jahres 2017 werden, vor allem weil sich die Romanvorlage weltweit sehr gut verkauft und eine große Fangemeinde hat. Die Vorlage kenne ich persönlich nicht, zum Film selbst kann ich einleitend aber schon einmal sagen, dass ich verdammt viele Erwartungen hatte und diese im Großen und Ganzen nicht enttäuscht wurden. Jedoch fehlt eine wichtige Zutat zum Horrorfilm des Jahres und das ist irgendwie der Wiedersehenswert. Dies ist für mich begründet in der leider nur anfänglichen Action, die – konsequenter aufrecht erhalten – diesem ansonsten wirklich großartigem Genre-Beitrag die gewisse Würze verliehen hätte. Versteht mich bitte nicht falsch; die Story ist, vor allem für einen Zombiefilm, ziemlich genial und es kommt zu keinem Zeitpunkt so etwas wie Langeweile auf. Jedoch zünden die aller meisten Aha!-Momente nur bei erstmaliger Sichtung. Der zweiten Hälfte des Films, so genial sie auch grundsätzlich ist, fehlt es also etwas an Tempo und die Atmosphäre könnte noch eine Spur bedrohlicher sein…

The Girl with all the Gifts - Szenenbild

Was die großartigen Momente und Elemente von The Girl with all the Gifts angeht, hoffe ich nicht zu sehr zu spoilern und beschränke mich auf jene, die schon im Trailer ersichtbar sind und versuche dabei nicht zu entgleisen:
Vor allem die Idee mit dem Pilz, der die Menschen in sogenannte ‚Hungries‘ verwandelt, ist, im Gesamtbild betrachtet, eine wirklich gute und vor allem recht kreative. So ist es für die Militärs und Wissenschaftler ein Rätsel, warum sich die ehemals menschlichen Kreaturen in Gruppen zusammenraufen, um Jagd auf Nicht-Infizierte zu machen… Nach dem Fall der Militärbasis, deren Barrikaden den ständig zuströmenden Zombies nicht mehr standhalten konnten, begeben sich die Protagonisten in das nahegelegene, postapokalyptische London, weil dies der kürzeste Weg zu einem hoffentlich sicheren Außenposten ist, und kommen dem Pilz und der Schwarmintelligenz auf die Schliche.
Die 10-jährige Melanie, das infizierte und titelgebende Mädchen, bei dem die Pilzinfektion nicht ausbricht, sie aber trotzdem zur Menschenfresserin macht, hilft ihrer Lehrerin Helen (Gemma Arterton), der Wissenschaftlerin Dr. Caroline Caldwell (Glenn Close) und Sgt. Eddie Parks (Paddy Considine) den Wellen anrückender Monstrositäten während des Falls des Militärstützpunktes zu entkommen. Warum Melanie – neben anderen Kindern, an denen in einem unterirdischen Bunker im Camp Experimente durchgeführt wurden – etwas besonderes ist, das erfährt sie von Dr. Caldwell im Laufe der überstürzten Flucht. Dazu sei nur so viel gesagt, dass sich die Kinder bereits im Mutterlaib mit den Sporen infiziert haben und der Pilz daraufhin ihre Entwicklung mehr oder minder nur leicht beeinflusst hat…
Die nicht infizierten Menschen, bzw. im späteren Verlauf die kleine Zahl Überlebender, schützen sich gegen die Hungries (und auch vor Melanie) mit einem Gel, dessen Geruch den menschlichen übertüncht. Das hindert die Infizierten ihre bevorzugte Beute zu wittern, was für einige spannende Momente sorgt; denn das Gel schützt nicht vor Tollpatschigkeit, sprich Geräuschen, welche die Protagonisten das eine oder andere Mal verursachen… eine tolle Idee!

The Girl with all the Gifts - Szenenbild

Glenn Close ist seit Dekaden eine der wahrscheinlich bekanntesten Schauspielerinnen überhaupt und auch Paddy Considine zählt seit Dead Man’s Shoes (aka Blutrache) zu meinen absoluten Lieblings Darstellern. Gemma Arterton spielte bereits Hauptrollen in Hänsel und Gretel: Hexenjäger, Prince of Persia und Kampf der Titanen. In schauspielerischer Hinsicht gibt es also erneut absolut nichts zu meckern. Sogar die blutjunge Regiedebütantin Sennia Nenua (Melanie) konnte in ihrer Rolle, innerhalb eines solch hochkarätigem Ensembles, absolut überzeugen.
In technischer Hinsicht trüben dem einem oder anderen Zuschauer evtl. die sehr grünlichen Farben etwas das Bild. Brillant sieht anders aus… aber Endzeit ist natürlich nicht brillant! – Also ist dieser Kritikpunkt eher als kleine Quengelei meinerseits zu verstehen, denn das zugewucherte London wirkt insgesamt glaubwürdig. Teilweise erinnert es an das Videospiel The Last Of Us, bloß dass hier nicht nur normale Pflanzen die Zivilisation zurückerobern, sondern auch der Pilz, der in der zweiten Hälfte des Films immer präsenter wird… und dann kommt es zum großen Knall, bzw. Plot Twist! – Lasst euch überraschen…

The Girl with all the Gifts - Szenenbild

Fazit:

The Girl with all the Gifts ist ein super innovativer und spannender Genrebeitrag, der viel Potential als Anwärter auf einen der besten Horrorfilme des Jahres 2017 hat. Und wenn nicht, dann ist er immer noch einer der besten Zombiefilme der letzten 20 Jahre. Hier wurde auf Atmosphäre und frische Ideen gesetzt, weshalb es grundsätzlich nichts zu bemängeln gibt, außer vielleicht dass die Action in der zweiten Hälfte des Films etwas zu kurz kommt, was leider den Wiedersehenswert mindert. Aber trotzdem: Als Horror- und Zombiefan muss man diesen Film unbedingt gesehen haben!

5,5 von 6 Punkten

 

DVD / Blu-ray

Bisher nur die Kinofassung (als Stream) geprüft…

Verleih: Universum Film

Verleihstart: 21.06.2017

Verkaufstart: 23.06.2017

Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle

Discs enthalten: 1

Wendecover: unbekannt

Schuber: unbekannt

Ton:
• Deutsch: DD 5.1
• Englisch: DD 5.1
• Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1

Untertitel: Deutsch

Bildformat: 2,00 : 1

Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz

Laufzeit: ca. 107 Min. (ca. 112 Min. Blu-ray)

Uncut: Ja

Extras:
• B-Roll
• Behind the Scenes
• Interviews
• Trailer

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