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Review: Headshot

Headshot - DVD Blu-ray Cover FSK 18

Kurzinhalt & Trailer:

Für den jungen Profikiller Abdi endet der geplante Ausstieg aus der Verbrecherorganisation des mächtigen Mr. Lee nach einem Kopfschuss beinahe tödlich. Ohne Erinnerung an sein früheres Leben erwacht er nach zwei Monaten im Koma in der Obhut der jungen Medizinstudentin Ailin, die bald darauf von seinem ehemaligen Arbeitgeber gekidnappt wird. Um sie zu befreien, muss sich der kampferprobte Ex-Killer seiner Vergangenheit stellen und sich durch eine Armee bestens ausgebildeter Schergen kämpfen.

Originaltitel: Headshot

Jahr: 2016

Genre: Action, Martial Arts

Kinostart:

3D: Nein

Altersfreigabe: ab 18 Jahren – Spio/JK

Produktionsland: Indonesien

Regie: Kimo Stamboel, Timo Tjahjanto

Drehbuch: Timo Tjahjanto

Produzenten: Shinjiro Nishimura, Wicky V. Olindo, Mike Wiluan

Darsteller: Iko Uwais, Chelsea Islan, Sunny Pang, Very Tri Yulisman, Julie Estelle, Ario Bayu, Yayu A.W. Unru, Ganindra Bimo, Egy Fedly, David Hendrawan, Epy Kusnandar, Zack Lee, Bront Palarae, Avrilla Sigarlaki, Yandi ‚Piranha‘ Sutsina, T. Rifnu Wikana

Kritik:

Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: deutsche Presse-Blu-ray
Mit freundlicher Unterstützung von Koch Media

Wer die The Raid-Filme gesehen hat, der weiß ungefähr was ihn hier erwartet: Beinharte und großartig choreographierte Action und Olympia-reife Martial Arts. Dies geht natürlich nur, weil sich die Charaktere manchmal auch etwas doof anstellen, wenn sie z.B. aus Stolz einfach mal ihre Schrotflinte beiseite legen, um dem Gegner mit den bloßen Fäusten der Gar auszumachen, oder wenn sie einfach mal viel zu lange den alles entscheidenden Finisher vorbereiten. So fühlt man sich bei Headshot irgendwie an die guten alten Action-Grindhousefilme der 80er Jahre erinnert, mit dem großen Unterschied, dass die sehr bewegliche Kamera das Geschehen in absolut brillanten und abgefahrenen Bildern einfängt, untermalt von einem Puls-treibenden Soundtrack.
Wo die reine Action und die Präsentation möglichst cooler Bilder zum Taktgeber wird, darf die Story gerne mal etwas ins stottern kommen. Und überhaupt fühlt sich das neuste Werk der Regisseure Kimo Stamboel und Timo Tjahjanto (aka. Mo BrothersKillers, Macabre) ein bisschen so wie ein Beat’em up Videospiel an, in dem sich der Protagonist Abdi (Iko Uwais) von Level zu Level und Endgegner zu Endgegner prügelt. Das tut dem hier angestrebten, ganz speziellen Unterhaltungswert aber keinen Abbruch, das Ganze wirkte in den The Raid-Filmen, an denen sich eindeutig orientiert wurde, nur etwas flüssiger.

Headshot - Szenenbild

Was Headshot etwas von The Raid abhebt – es tut mir leid, aber der Vergleich liegt leider sehr nahe – ist, dass hier eindeutig mehr Blut spritzt. Es werden offene Brüche am laufenden Band produziert, Schädel mit den bloßen Fäusten zu Brei geschlagen, der eine oder andere Macheten-Hieb sitzt dann auch recht gut und sogar Kinder müssen in einem trocken gelegten Brunnen um Leben und Tod gegeneinander antreten. Kein Wunder also, dass sich die FSK mit einer Freigabe schwer tat und stattdessen die Spio/JK, also die Juristenkommission der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e.V., für eine Freigabe eintreten musste, die Headshot „keine schwere Jugendgefährdung“ attestiert hat. Dies bedeutet, dass der schonungslose Actioner durchaus noch nachträglich von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) indiziert werden kann. Das wäre aber recht haarsträubend, denn wie eingangs schon bemerkt ist die Story eher Mittel zum Zweck, atemberaubende Kunststücke und einige deftige Spezialeffekte zu präsentieren.

Headshot - Szenenbild

In technischer Hinsicht gibt es kaum etwas zu bemängeln. Die Kamera fliegt quasi um die Kämpfe herum und mitten durch sie hindurch. Dabei gibt es keine auffälligen Anschlussfehler. Das worauf es ankommt wurde also einwandfrei von den Mo Brothers inszeniert. Lediglich das Mündungsfeuer der zahlreichen Schusswaffen im Film sieht sehr „aufgesetzt“ aus. Dafür hinterlassen die Projektile aber eindrucksvolle Einschusslöcher in der Szenerie und den getroffenen Körpern.

Etwas merkwürdig ist, dass der Bösewicht „Mr. Lee“ so oft englisch spricht. So wird man beim Betrachten dieses kurzweiligen Actionfeuerwerks hin und wieder etwas aus dem Fluss gerissen, weil man Untertitel lesen muss, obwohl es sich eigentlich um recht einfache Sätze handelt. Es ist davon auszugehen, dass Mr. Lee Chinese ist, da er chinesische Waffen in Indonesien verkauft. Vielleicht ist sein Englisch durch die britische Kolonialherrschaft in China begründet. Das ist für diesen Film aber ehrlich gesagt Jacke wie Hose…

Headshot - Szenenbild

Fazit:

Die Kämpfe in The Raid wirken etwas konsequenter und nicht ganz so aufgesetzt, wie es hier bei Headshot der Fall ist. Trotzdem wird genug optisch anspruchsvolle Highspeed-Action geboten, die dem geneigten Zuschauer des Öfteren die Kinnlade herunterklappen lässt. Auch spritzt verhältnismäßig viel rote Flüssigkeit durch das Bild, welche die Wucht der Schläge, Stiche, Schnitte und Einschüsse eindrucksvoll in Szene setzt. Wer wirklich beinharte Action sehen will, der ist hier genau an der richtigen Adresse. Man sollte sich nur darüber im Klaren sein, dass die Story eher Mittel zum Zweck ist. Auf sie kommt es hier also nicht wirklich an, weshalb einer hohen Wertung unsererseits nichts im Wege steht.

4,5 von 6 Punkten

 

DVD / Blu-ray

Die Bild- und Tonqualität der hier geprüften Presse-Blu-ray ist absolut akzeptabel. Es ist nicht klar, ob sie dem finalen Produkt entspricht. Zumindest gibt es ein paar interessante Extras auf den deutschen Veröffentlichungen. Die Synchronisation des Films ist leider etwas holperig.

Verleih: Koch Media

Verleihstart: 08.06.2017

Verkaufstart: 08.06.2017

Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle / Steelbook

Discs enthalten: 1

Wendecover: Unklar

Schuber: Nein

Ton:
• Deutsch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Indonesisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bildformat: 2,35 : 1

Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz

Laufzeit: ca. 114 Min. (ca. 118 Min. Blu-ray)

Uncut: Ja

Extras:
• Behind the Scenes
• Trailer

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