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Review: Blood Feast (Remake)

Blood Feast Remake - Poster

Kurzinhalt & Trailer:

Ein amerikanischer Steakhaus-Betreiber – Fuad Ramses – zieht mit seiner Familie aus den USA nach Frankreich, um dort ein amerikanisches Diner zu eröffnen. Doch der gewünschte finanzielle Erfolg bleibt aus, also muss er sich mit einem Nachtwächterjob im Museum über Wasser halten. Dort beginnt eine uralte ägyptische Göttin namens Ishtar über eine Statue mit ihm zu kommunizieren. Sie verlangt von ihm Menschenopfer, um wieder auferstehen zu können. Also beginnt Fuad in Ishtars Auftrag damit Menschen zu ermorden und, damit ihm niemand auf die Schliche kommt, in seinem Diner zu „verwerten“. Plötzlich rollt der Rubel, denn das Fleisch, welches er seinen Gästen serviert, ist ungewöhnlich lecker…

Originaltitel: Blood Feast

Jahr: 2016

Genre: Exploitation, Horror, Thriller, Gore

Kinostart: Nein

3D: Nein

Altersfreigabe: ab 18 Jahren – FSK (geschnittene Fassung)

Produktionsland: Deutschland, USA

Regie: Marcel Walz

Drehbuch: Philip Lilienschwarz, Marcel Walz

Produzenten: Harald Schmalz, Emsch Schneider, Volker Michael Gruber, Dominik Jurczek, Gene Trussell

Darsteller: Robert Rusler, Caroline Williams, Sophie Monk, Sadie Katz, Roland Freitag, Wilfried Capet, Max Evans, Annika Strauss, Liliana Nova, Metisha Schaefer, Gioele Viola, Herschell Gordon Lewis, Enya Maria Tames, Sophie Vollmar

Kritik:

Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Presse-Stream (OV)
Anzahl der Kritiker: 2
Mit freundlicher Unterstützung von Marcel Walz

Im Jahr 1963 erschuf der mittlerweile verstorbene Filmemacher Herschell Gordon Lewis mit Blood Feast den ersten Splatterfilm überhaupt, also einen Film, den man einzig auf seine blutigen Spezialeffekte reduzieren konnte. Dass dieser Klassiker bis heute gewissermaßen Kult ist, ist darum irgendwie verständlich, auch wenn besagtes Bildmaterial in qualitativer Hinsicht heute nur noch schwer zu ertragen ist. Es wurde also definitiv Zeit für ein Remake, das von einem Deutschen gedreht wurde: Marcel Walz! – Der junge Filmemacher überzeugte uns bereits mit dem Folterfilm Schlaraffenhaus und der offiziellen, von Uwe Boll produzierten Fortsetzung Seed 2. Seine meisten anderen Titel sind allerdings eher als Liebhaberfilme zu deklarieren: Viele Genrefans mögen sie, dennoch sind sie noch weit davon ab sich mit internationaler Konkurrenz messen zu können. Anders verhält es sich nun mit Blood Feast, der bisher Walz‘ technisch aufwändigste und brillanteste Arbeit darstellt. Angefangen bei der verspielten Kameraarbeit und dem flüssigen Schnitt ist es vor allem auch der Cast, dem es Marcel verdankt, dass unser Magazin ihn jetzt nicht mehr mit Samthandschuhen anfassen muss (das soll ein Kompliment sein)…

Blood Feast Remake - Szenenbild

Obwohl keine wirklichen Längen während der Laufzeit von rund 90 Minuten aufkommen, dauert es gut 45 Minuten bis diese Neuinterpretation so richtig in Fahrt kommt: Dem Zuschauer wird zuerst gekonnt vermittelt, wie der Protagonist Fuad Ramses (gespielt von Robert RuslerGeneral Hospital, Babylon 5) langsam den Verstand verliert, weil er seine Medikamente nicht mehr einnimmt. Da sein amerikanisches Diner in Paris nicht so richtig gut läuft (zusätzliche psychische Belastung), muss er nach Feierabend noch den Nachtwächter in einem Museum spielen. Dort erscheint ihm in einer Vision die ägyptische Göttin Ishtar (Sadie KatzThe Visit), die von Fuad Opfergaben verlangt, um erneut große Macht zu erlangen und, so das Versprechen, an Fuads Seite über die Menschheit zu herrschen… Um welche Opfergaben es sich dabei handelt, das sollte nach dem Lesen der Inhaltsangabe klar sein!

Blood Feast Remake - Szenenbild

So zieht Fuad los und beginnt die Freunde seiner Tochter Penny (Sophie MonkThe Hills Run Red) zu ermorden, in seinen Keller zu schleppen und dort zu „verwursten“. Dies wird dann natürlich in recht expliziten Bildern gezeigt; ehrlich gesagt hätten wir uns aber etwas mehr als einen abgeschnittenen Penis oder einen filetierten Frauenhintern gewünscht, z.B. dass auch mal so etwas wie ein Hackebeil zum Einsatz kommt… Versteht uns nicht falsch, die Gore-Szenen wurden von Ryan Nicholson (Gutterballs) gut in Szene gesetzt, sind handgemacht und besonders schön finden wir an ihnen, dass sie darum den geneigten Zuseher irgendwie in nostalgische Stimmung versetzen. Wir hätten uns u.a. aber auch eine etwas makabrere Art der Verköstigung der Gäste des Diners gewünscht und nicht nur, dass das erste Opfer (ein Punk aus der Nachbarschaft) Pennys Freunden als Testessen vorgesetzt wird. Unserer Meinung nach hätte das Diner auf Grund des angebotenen neuen, super leckeren Fleisches einen Run erleben sollen, wie es bei Herschell Gordon Lewis‘ Fortsetzung Blood Feast 2: All you can eat der Fall war. Hier hätte man sich durchaus etwas mehr am Sequel aus dem Jahr 2002 orientieren können und es hätte Fans des Originals wohl nicht sonderlich gestört, wenn man Elemente beider Teile ein wenig vermischt hätte. Marcel Walz versicherte uns aber, dass er für die Zukunft noch etwas in petto hat…

Blood Feast Remake - Szenenbild

Eine Prise Humor, als Tüpfelchen auf dem I, hätte diesem Remake durchaus gut getan, weil das Thema grundsätzlich super abgefahren ist. Im Großen und Ganzen sind wir aber sehr zufrieden mit der Modernisierung dieses klassischen Splatter-Stoffs. Einzig die sehr düsteren Bildbearbeitungseffekte schmälerten unser Filmvergnügen etwas, wenn man bedenkt wie bunt das Original aus dem Jahr 1963 ist. Optisch präsentiert sich Blood Feast durch sie aber zugleich sehr edel, und Walz brachte so seine eigene Note mit ein.

Fazit:

Um der Vorlage aus dem Jahr 1963 gerecht zu werden, ist die Story des Remakes recht einfach gehalten und entbehrt auch nicht gewissen Logikfehlern. Alles in allem sind wir sehr zufrieden mit Marcel Walz‘ bisher internationalstem und aufwändigsten Projekt (seit Seed 2). Die Story wird flüssig und in brillanten Bildern erzählt und die handgemachten, äußerst blutigen Effekte dürften eingefleischte Gorehounds durchaus zufriedenstellen, auch wenn sie nicht so zahlreich gesät sind, wie im Vorfeld von uns erwartet. Vor allem gelingt es Marcel Walz mit Blood Feast dem deutschen Underground-Independentfilm langsam den sprichwörtlichen und viel zitierten Stock aus dem Ar*** zu ziehen… dennoch darf der Nachfolger gerne noch etwas makabrer ausfallen!

4 von 6 Punkten

 

DVD / Blu-ray

Bisher nur die Presseversion (Stream, OV) gesichtet…

Verleih: Sony Pictures

Verleihstart: 02.08.2018

Verkaufstart: 02.08.2018

Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle

Discs enthalten: 1

Wendecover: Nein

Schuber: Nein

Ton:
• Deutsch: DD 5.1, DTS (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bildformat: 2,35 : 1

Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz

Laufzeit: ca. 96 Min. (ca. 98 Min. Blu-ray)

Uncut: Nein

Extras:
• Trailer

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